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Black Box BRD - Plakat zum Film

BLACK BOX BRD

(D, 2001)


Regie: Andres Veiel
Film-Länge: 102 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 24.05.2001

 DVD/Blu-ray-Start:
 07.11.2002

 Free-TV-Start:
 18.11.2002

"Black Box BRD" - Handlung und Infos zum Film:


Bis in die neunziger Jahre wird Deutschland erschüttert von der Machtprobe zwischen Staat und "Rote Armee Fraktion". Die Gesellschaft ist zerrissen, die Staatsmacht verfolgt ihre Kritiker. Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen stehen für die feindlichen Lager einer polarisierten Gesellschaft. Der eine, Grams, radikalisiert sich und geht in den Untergrund; der andere, Herrhausen, stirbt auf dem Gipfel der Macht. "Black Box BRD" stellt zwei unterschiedliche Biographien gegenüber.

Wolfgang Grams ist in den sechziger Jahren aufgewachsen. Wie viele seiner Generation rebelliert er gegen das System, gegen Elternhaus und Konsumterror. Auf der Suche nach Alternativen findet er in Wiesbaden Kontakt zur militanten Linken. Doch während sich fast alle seiner Mitkämpfer bald wieder von der "Revolution" verabschieden, geht er weiter. 1984 taucht Wolfgang Grams ab.

Alfred Herrhausen, 1930 in einfachen Verhältnissen geboren, besucht als Kind eine Eliteschule der NSDAP. Nach dem Krieg macht er eine Bilderbuchkarriere im Land des Wirtschaftswunders. In den achtziger Jahren steht er an der Spitze der Deutschen Bank und zählt damit zu den mächtigsten Männern der Bundesrepublik. Er verknüpft Politik mit Geschäft, ist umstritten und unorthodox. Herrhausen ist maßgeblich beteiligt an der Mega-Fusion von Daimler-Benz mit MBB. Doch Herrhausen tritt auch für die Entschuldung der Dritten Welt ein, kann sich aber in seiner eigenen Bank nicht durchsetzen. Als er das Geldhaus auch noch einer radikalen Reform unterziehen will, meutern die anderen Manager. Es kommt zum Eklat. Herrhausen denkt an Rücktritt. Zwei Tage später, am 30. November 1989, fällt er einem Attentat zum Opfer.

Zur Tatzeit ist Wolfgang Grams seit fünf Jahren im Untergrund. Sein Steckbrief hängt auf jedem Postamt. Das BKA rechnet ihn zur Kommandoebene der dritten RAF-Generation, die in den achtziger Jahren Attentate auf Manager, Industrielle und hohe Beamte verübt. Bis heute jedoch ist keiner dieser Anschläge aufgeklärt. Grams selbst stirbt 1993 bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Bad Kleinen durch einen "aufgesetzten" Schuss in den Hinterkopf. Die offizielle Erklärung: Grams habe Selbstmord begangen. Er stirbt, verraten von einem V-Mann, isoliert von der Gesellschaft...

Es ist das "Echte", das die "Faszination" dieses Filmes ausmacht. Natürlich hat man von Grams und Herrhausen gehört, dem Täter und dem Opfer. Und natürlich fällt die intuitive Verurteilung Grams leicht. Aber plötzlich sieht man - was jedem klar, aber sicher kaum einem bewusst war - dass auch der Täter Eltern hat, die ihn liebten, die - obwohl sie wussten, dass "ihr Junge" Unrecht tat - große Strapazen auf sich nahmen, um ihn noch einmal zu sehen. Und man sieht auch, dass Herrhausen nicht (nur) der "kalte Banker" war, den er in der Öffentlichkeit spielen musste. Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, dass auch über zehn Jahre nach dem Attentat noch aufschlussreich ist.


Die Redaktions-Wertung:75 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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