Als Gitarrist Ry Cooder 1996 zum ersten Mal nach Kuba kam, ahnte er noch nicht, welch musikalisches Talent er dort vorfinden sollte. Er entdeckte viele Musiker, die nur in kleinen Kneipen spielten oder ihre Instrumente bereits an den Nagel gehängt hatten. Mit ihnen produzierte er ein Album mit kubanischer Musik unter dem Projektnamen "Buena Vista Social Club" - ein Projekt, das Cooders vielleicht erfolgreichstes wurde und für das er einen Grammy einheimste.
Als er im März 1998 zurück nach Kuba kam, sollte er eigentlich "nur" das erste Solo-Album von "Social Club"-Mitglied Ibrahim Ferrer, einem "kubanischen Nat King Cole" produzieren. Diesmal hat er allerdings seinen Freund und Regisseur Wim Wenders dabei, der einen Dokumentarfilm über die Produktion dreht. Und mehr: Wenders begleitet den "Buena Vista Social Club" auch bei zwei umjubelten Konzerten in Amsterdam und der New Yorker Carnegie Hall.
Der Name Wenders täuscht auf den ersten Blick: Hier ist kein Spiel- sondern ein Dokumentarfilm entstanden, ein ziemlich authentischer mit spärlicher Handkamera und teils nur notdürftig ausgeleuchtet. Dafür kommt viel von den Lebensumständen und dem Lebensgefühl der kubanischen Musiker vor. Sie tragen Texte vor, die hierzulande als schmalzig und kitschig abgetan würden, die aber in ihrer ureigenen Musik trotzdem glaubhaft und angebracht wirken. So sollte der Film jeden Musikfreund 100 Minuten lang fesseln oder zumindest unterhalten - nachher wird er lateinamerikanische Musik mit offeneren Ohren hören.
Die Redaktions-Wertung: |  | 60 % |
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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