DER DUFT DER FRAUEN

Eigentlich klingt es sehr gut, als sein Commandante den jungen Soldaten Giovanni (Alessandro Momo) für eine Sonderaufgabe abstellt: Er soll dem Veteranen Fausto Consolo (Vittorio Gassman) ein wenig Gesellschaft leisten und ihn auf seiner Reise nach Genua, Rom und Neapel begleiten. Schon seine Haushälterin warnt ihn, dass der blinde Capitano etwas sonderbar sein: Giovanni soll ihn auf keinen Fall bemitleiden und ihn niemals mit seinem Armeetitel ansprechen - einfach nur Signore reicht ...

Bereits im Zug nach Genua führt Fausto seinen jungen Begleiter in seine Geheimnisse ein: Er riecht Frauen und der Duft der Frauen macht ihn verrückt. Kaum in Genua angekommen, will er auch mehr als nur schnuppern: "Ciccio", wie er Giovanni nennt, wird damit beauftragt, eine Prostituierte zu beschaffen - schwarze lange Haare soll sie haben, obwohl er ja auch das beim besten Willen nicht sehen kann. Und noch etwas ist merkwürdig: Zufällig sieht Giovanni, dass Fausto in seinem Koffer ein Foto einer Frau und eine Pistole versteckt hält. Das Foto kann er nicht sehen - und wofür braucht er die Pistole? Im Zug spricht er Fausto darauf an, der ihm erklärt, er müsse in Neapel jemanden erschießen ...

Sehr flüssig wird diese Geschichte nach einem Roman von Giovanni Arpino erzählt und verlässt sich dabei voll auf seine Hauptdarsteller - was besonders in Form von Alessandro Momo auch aufgeht. Den amerikanischen Filmschaffenden gefiel dieser italienische Film so gut, dass er 1975 sowohl für einen "OSCAR" als "bester fremdsprachiger Film" als auch in der Kategorie "bestes adaptiertes Drehbuch" nominiert wurde. 1992 drehte Hollywood ein Remake, das mit einer um eine Stunde verlängerten Laufzeit und mit Al Pacino in der Hauptrolle wucherte - der dafür dann auch einen "OSCAR" mit nach Hause nehmen konnte...