Natürlich ist die Dame zunächst reichlich verwirrt: Geld haben weder sie noch ihre Eltern, als Entführungsopfer um Lösegeld zu erpressen taugt sie also herzlich wenig. Noch mehr verwirrt ist Miranda, als Freddie ihr erklärt, sie möge sich einfach als Gast fühlen und wolle sie nur einmal kennen lernen. Zuerst ist sie sehr abweisend und sucht ihr Heil in der Flucht - dann "einigt" sie sich mit ihrem Entführer darauf, dass sie für eine Woche geduldig bei ihm bleibt. Allerdings hält sie auch dieser Kompromiss nicht davon ab, es doch auch einmal anders zu versuchen: Als ein Nachbar (
Maurice Dallimore) an der Haustür ist, will sie mit einer kleinen Überschwemmung im Badezimmer auf sich aufmerksam machen - aber auch das bleibt erfolglos ...
"Der Fänger" - eine Roman-Verfilmung nach John Fowles - wirkt meistenteils wie ein Kammerspiel: Es gibt nur zwei agierende Personen und die Handlung spielt sich zum Großteil im Haus ab. Allerdings erreicht Regisseur William Wyler dadurch eine beklemmende Intensität, die über weite Strecken die Ausweglosigkeit der Lage für das Entführungs-Opfer deutlich macht. Allerdings wirkt der Entführer nicht wirklich böse (allenfalls etwas wahnsinnig), so dass es nicht weiter überrascht, wenn sich Miranda einige Male mit ihrem "Herrscher" fast verbrüdert. Terence Stamp wurde für seine schauspielerische Leistung mit der "Goldenen Palmen" bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet. Beim "OSCAR" wurde sein Gegenpart Samantha Eggar nominiert, weitere Nominierungen gab es für Drehbuch und Regie - allerdings ging "Der Fänger" am Ende doch leer aus.