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Der Rote Kakadu - Plakat zum Film

DER ROTE KAKADU

(D, 2006)


Regie: Dominik Graf
Film-Länge: 128 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 16.02.2006

 DVD/Blu-ray-Start:
 18.08.2006

 Streaming-Start:
 21.05.2007

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 26.07.2008

 (PRO 7)

"Der Rote Kakadu" - Handlung und Infos zum Film:


DDR, April 1961. Siggi (Max Riemelt) kann zeichnen und er hat einen Traum: Er möchte Bühnenbild an der Theaterhochschule studieren. Vier Monate vor Mauerbau kommt er nach Dresden, um am dortigen Theater als Kulissenmaler zu arbeiten. Wohnen kann er bei Tante Hedy (Ingeborg Westphal), die auch am Theater ist.

An einem sonnigen Frühlingsnachmittag sieht Siggi im Park junge Leute Rock ‘n’ Roll tanzen. Etwas abseits steht Luise (Jessica Schwarz), die sich das Ganze lächelnd ansieht. Plötzlich stürmen von allen Ecken Stasi-Leute in Zivil und Volkspolizisten mit gezogenen Gummiknüppeln heran. Der Kofferplattenspieler, die Singles, alles geht unter den Stiefeln der wahllos prügelnden Vopos zu Bruch. Luise und Siggi können knapp entkommen. Kurz darauf stoßen sie auf Wolle (Ronald Zehrfeld), Luises Mann. Für den Abend verabreden sich die drei im "Roten Kakadu".

Der "Rote Kakadu", das ist das Tanzlokal in Dresden. Es ist so schick, dass Siggi in seinem Regenmantel vom Türsteher gar nicht erst reingelassen wird. Luise ist schon auf dem Heimweg, als Siggi sie endlich trifft. Gemeinsam gehen sie noch ein Stück durch die Frühlingsnacht. Luise ist Lyrikerin und schreibt Gedichte, die für "dekadent" gehalten werden, so dass Luise auch nicht in die "Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren" aufgenommen wird. Sie soll sich erst einmal „in der Produktion bewähren“, hat man ihr gesagt. Jetzt arbeitet sie in einer Schnapsfabrik. Viele fliehen in diesen Wochen, auch Siggi denkt oft daran. Für die überzeugte Sozialistin Luise kommt das gar nicht Frage: In der DDR wird das gerechtere System aufgebaut, hier muss man sich engagieren und nicht drüben, wo Kriegsverbrecher und alte Nazis das Sagen haben. So eine wie Luise hat Siggi noch nie getroffen. Siggi verliebt sich auf der Stelle. Doch da gibt es immer noch Wolle.

Um zu Geld zu kommen klaut Siggi eine Meißner-Figur von Tante Hedy und verkauft sie in West-Berlin. Der Erlös reicht für eine neue Frisur, spitze Schuhe, ein schickes Hemd und ein Geschenk für Tante Hedy. Auch für Luise hat Siggi etwas mitgebracht: ein Autogramm von Heinrich Böll, dem als „Gewissen der Westdeutschen“ bekannten Lieblingsautoren von Luise. Für den „Roten Kakadu“ stimmt sein Aufzug jetzt. Tiefblaue Jeans, gelbe, spitze Schuhe und das nötige Geld für ein entspanntes Auftreten öffnen ihm die Türen zu Dresdens bester Bar. Auf der Bühne spielt die Band Hits von Elvis Presley, es gibt schummrige Sitzecken und Tischtelefone. Die Stimmung ist ausgelassen, als der örtliche Stasichef ans Mikro tritt und einen Tanz ankündigt, der die Überlegenheit der sowjetischen gegenüber der westlichen Kultur demonstrieren soll. Die Stimmung wäre jetzt auf dem Tiefpunkt, käme Wolle nicht auf die Idee, in das verlassen auf dem Tisch stehende Sektglas des Stasimannes zu pinkeln.

Am nächsten Morgen im Theater erwarten Siggi Neuigkeiten. Der alte Dramaturg ist in den Westen geflohen und die Partei hat Hurwitz (Devid Striesow) geschickt. Siggi versucht einen möglichst guten Eindruck auf den Neuen zu machen, denn der Betrieb muss Siggi an die Theaterhochschule delegieren und dabei hat Hurwitz das letzte Wort. Am Abend trifft sich die Clique wieder im "Roten Kakadu", wo Siggi in der Menschenmenge auch den linientreuen Dramaturgen entdeckt. In großer Runde wird weiter gefeiert, bis die Nacht in einem Hotelzimmer endet – bei Eierlikör, Wodka und intimen Geständnissen. Hurwitz bleibt bis zuletzt…

Erfolgsregisseur Dominik Graf führt uns noch einmal zurück in die DDR und zwar in die letzten Tage zwischen halbherziger Freiheit und Eingesperrtsein, die Wochen vor dem Mauerbau im August 1961. Die dort gezeichnete DDR hat durchaus parallel mit der Darstellung West-Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg in anderen Filmen: Die Jugend versucht einen Neuanfang - nur dass dieser hier direkt wieder (buchstäblich) niedergeknüppelt wird. Dies alles dient dann aber mehr oder weniger nur als Rahmen für eine Liebesgeschichte zwischen Siggi und Luise - eine Geschichte die just am Abend des Mauerbaus ihren Höhepunkt finden wird. Auch wenn der Film gerade gegen Ende durchaus einige bewegende Momente aufweist, vermag "Der Rote Kakadu" nicht vollends zu überzeugen. Vielleicht hätten da ein paar dramaturgische Straffungen angesichtes einer Laufzeit von über zwei Stunden auch durchaus Not getan.


Die Redaktions-Wertung:55 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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