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Der stille Amerikaner - Plakat zum Film

DER STILLE AMERIKANER

("The Quiet American")
(USA/AUS/D, 2002)


Regie: Phillip Noyce
Film-Länge: 101 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 22.05.2003

 DVD/Blu-ray-Start:
 18.11.2003

 Free-TV-Start:
 09.09.2006

 (ARD)

"Der stille Amerikaner" - Handlung und Infos zum Film:


Saigon, 1952: In der Nacht erholt sich die Metropole im Süden Vietnams von der Hektik und der flirrenden Hitze des Tages. Am Saigon-Fluss, der sich ruhig, unbeeindruckt vom immer noch quirligen Treiben, durch die Stadt schlängelt, beobachtet Thomas Fowler (Michael Caine) das Leben, über das er als Reporter der London Times seit Jahren berichtet. Exotisch verführerisch, geheimnisvoll und anmutig präsentiert sich diese nächtliche Welt, doch die Idylle ist trügerisch. Weit entfernt, im Rücken der Stadt, illuminiert Geschützfeuer den Himmel, während in ihrem pulsierenden Herzen ein kräftig gebauter Toter in westlicher Kleidung in den Fluss geworfen wird.

"Ein sehr stiller Amerikaner", kommentiert der französische Inspektor Vigot (Rade Serbedzija) später nüchtern den geborgenen Leichnam. Fowler identifiziert den Toten, nennt ihn einen Freund, ignoriert aber die Andeutungen Vigots, dass er mehr über den gewaltsamen Tod von Alden Pyle (Brendan Fraser) wissen könnte. Nachdenklich kehrt der erfahrene, vom Leben ausgebrannte Reporter nach Hause zurück. Und dann überbringt er die Nachricht seiner früheren Geliebten, der jungen Vietnamesin Phuong (Do Thi Hai Yen). "Er hat mich geliebt", resümiert sie mit wenigen Worten und geheimnisvoll reserviert. So blickt Fowler zurück, um sich zu erinnern, was dieser eine Satz verbirgt, was ihn mit Pyle verband und schließlich von ihm trennte.

Saigon, einige Monate zuvor: Während in den nördlichen Landesteilen die französischen Kolonialherren immer stärker unter Beschuss kommunistischer Verbände geraten, scheint der Krieg um die Unabhängigkeit Vietnams in der südlichen Kolonialmetropole kaum wahrnehmbar. Auf der Terrasse des berühmten Hotels Continental nimmt Thomas Fowler seinen Tee ein. Wie jeden Morgen macht er das, was er am besten kann: Beobachten. Der junge Amerikaner Alden Pyle fällt ihm sofort auf. Er liest "The Dangers To Democracy" und präsentiert sich Fowler als sympathischer, überzeugter Idealist. Als Mitglied einer amerikanischen Wirtschaftshilfedelegation will Pyle das Leben der Vietnamesen verbessern. Zunächst medizinisch, aber vielleicht auch politisch, denn seiner Ansicht nach müsse jedes Volk die Freiheit haben, wählen zu dürfen. Und dies nicht nur zwischen Kommunismus oder Kolonialismus.

Obwohl Pyles naives Sendungsbewusstsein überhaupt nicht zum Credo des skeptischen, politisch Distanz wahrenden Journalisten passt, findet Fowler Gefallen am Enthusiasmus des Amerikaners. Während er dessen undurchschaubaren Landsmann Joe Tunney (Robert Standton) mit zynischen Kommentaren provoziert, freundet sich Fowler mit dem unschuldig wirkenden Pyle an, stellt ihm schließlich auch Phuong vor. Auf Anhieb ist Pyle von der fragilen, eleganten und unnahbaren Schönheit fasziniert, was auch Phuongs älterer Schwester, Miss Hei (Pham Thi Mai Hoa), nicht verborgen bleibt. Fowler demütigend, versucht sie Phuong mit Pyle zu verkuppeln. In Miss Heis Augen die eindeutig bessere Partie, denn der englische Reporter ist alt, knapp bei Kasse und wird Phuong niemals heiraten können, weil für seine in England lebende Frau eine Scheidung nicht in Frage kommt. Trotzdem ist Fowler überzeugt, Phuong halten zu können, solange er für die verarmte Tochter aus guter Familie sorgen kann. Doch seine wirtschaftliche Situation ist kritisch. Die Times fordert seine Rückkehr, weil gute Reportagen von ihm immer seltener werden. Will er den letzten Trost in seinem sinnentleerten Leben nicht verlieren, muss Fowler seiner Zeitung eine Schlagzeile und dahinter eine packende Geschichte liefern. Und er weiß, dass er sie nur im umkämpften Norden, in den Schlachtfeldern von Phat Diem finden kann...

Das Trauma Vietnam einmal aus anderer Sicht – nicht aus der des Schlachtfeldes, sondern aus der eines eher "stillen Amerikaners"; wenngleich auch nicht ganz zutreffend ist, denn die Erzählerposition wird eher von einem "bedächtigen Briten" (Michael Caine, der für seine Darstellung eine "OSCAR"-Nominierung bekam) eingenommen. Der Amerikaner wird nur deswegen als "still" bezeichnet, weil er zu Beginn des Films schon tot ist und das ganze in der Rückblende erzählt wird. "Was" da erzählt wird, ist ein Liebesdrama vor dem Hintergrund eines Krieges, persönlicher Interessen (Fowler, der auf keinen Fall zurück nach Hause zu seiner Frau will) und politischer Interessen, Werte und Intrigen. Interessant anzuschauen – im Großen und Ganzen jedoch am Ende belanglos. Die Roman-Vorlage stammt übrigens von Graham Greene.


Die Redaktions-Wertung:55 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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