Der Film beginnt, als Haarmann (
Götz George) längst verhaftet und seiner Taten bereits überführt ist (In und um Hannover ermordete er 22 Männer, zerstückelte sie auf grausamste Weise und versenkte ihre "Einzelteile" in der Leine). Vor seiner (sicheren) Hinrichtung wird er nun von dem Psychiater Professor Dr. Ernst Schultze (
Jürgen Hentsch) verhört. Ein Stenograph (
Pierre Franckh) schreibt im Film das mit, was in der Realität als Grundlage für das Drehbuch diente: Die Original-Protokolle dieser Verhör-Sitzungen.
Haarmann gibt sich naiv und bis zum Schluss erfährt der Zuschauer nicht mit Sicherheit, ob er diese kindliche Naivität nur spielt oder ob sie echt ist. Er berichtet, wie er, selbst homosexuell, zunächst von anderen Männern mit in deren Wohnung genommen wurde und dann selbst aktiv wurde. Nach dem Geschlechtsverkehr brachte er die "hübschen Jungen", wie er sie nennt, dann grausam um. Auch das berichtet er in allen Einzelheiten, mit einer Mischung aus technischer Nüchternheit und wissenschaftlicher Akribie.
Das es bis zum Ende spannend bleibt, den Erzählungen Haarmanns zuzuhören, ist vor allem das Verdienst Götz Georges, der den unschuldigen erwachsenen Jungen mit einer Mischung aus kindlicher Unbekümmertheit und kalter Stumpfheit spielt, dass sie absolut echt wäre. 40 Jahre früher wäre dies sicher eine Paraderolle für den "ernsten"
Heinz Rühmann gewesen.