DESPERADO

Er kam, sah und schießte (... oder so ähnlich) - eben noch hat Buscemi (Steve Buscemi) von dem legendären "El Mariachi" (Antonio Banderas) erzählt, da steht er auch schon leibhaftig in der Bodega irgendwo in Mexiko. Und jeder weiß: Von nun an wird es schwer, hier lebend wieder `raus zu kommen. Aber immerhin versuchen einige, den Fremden bei Laune zu halten: So erzählt "Der Abholer" (Quentin Tarantino in einer Gastrolle) einen Witz...

"El Mariachi" beeindruckt das alles nicht: Er pack seinen Geigenkasten aus und gibt mit seinem Maschinengewehr ein Konzert der besonderen Art. Dabei will er eigentlich nur eins: Rache für seine Freundin, die von Drogenkönig Bucho (Joaquim de Almeida) ermordet wurde. Und so lange er den nicht kriegt, müssen halt auch andere dran glauben. Und da er seine Freundin nun nicht mehr hat, gibt er sich zeitweise auch mit Carolina (Salma Hayek) zufrieden...

Die Geschichte ist so dünn wie sie klingt - die größte Leistung ist wohl, sie auf 104 Minuten auszuwalten. Und das nun schon zum zweiten Mal: Denn mit dem Low Budget-Film "El Mariachi" machte Robert Rodriguez 1992 die Filmwelt auf sich aufmerksam (auch bei uns war der 81 Minuten kurze Film in den Kinos zu sehen) und bekam schließlich das Geld, in Hollywood ein Remake mit seinem Wunschdarsteller Antonio Banderas zu drehen. Der bringt immerhin noch etwas Selbstironie in die Ballerorgie, ansonsten ist Quentin Tarantinos "gespielter Witz" aber doch schon der Höhepunkt dieses trotz aller Schießerei immer noch blutleeren Streifens.