Russland, Tschetschenien, Inguschetien - drei Schauplätze des Tschetschenienkriegs; für die renommierte finnische Filmemacherin Pirjo Honkasalo "drei Räume der Melancholie". Im Mittelpunkt stehen Kinder, unschuldige Opfer der jahrelangen Unfähigkeit der politisch Mächtigen den Krieg zu beenden. Das Resultat ist eine Generation von Kindern ohne Hoffnung und Zukunft, deren Prägung und Erziehung den Hass auf den vermeintlichen Feind fest in ihrem Gedankengut verankert hat. Eine Kindheit zwischen Gewalt und Tod.
1. Raum "Longing": Eine Kadettenschule auf der St. Petersburg vorgelagerten Insel Kronstadt. Kinder zwischen 10 und 14 Jahren - Waisen oder Halbwaisen allesamt, in deren stumme Gesichter sich bereits ein ganzes trauriges Leben eingefurcht hat, werden hier unter Präsident Putins schützender Hand zu Soldaten getrimmt. Das vermittelte Feindbild ist eindeutig: der Gegner ist tschetschenisch. Die meisten der Kadetten sind Kinder in Tschetschenien gefallener Soldaten. Drill und die Erziehung zum Hass machen die Maximen der Ausbildung aus, denn Hass erleichtert das Töten.
2. Raum "Breathing": Grozny, eine Stadt in Agonie. Der Krieg hat tiefe Narben hinterlassen. Endlose Ruinenlandschaften, riesige Müllberge, streunende Hunde und vereinzelt Menschen, die versuchen sich mit der Situation zu arrangieren. Auf den Straßen und Plätzen sind immer wieder kleine Kinder zu sehen. Waisen ohne zuhause, in Lumpen gekleidet, die mit Waffenattrappen spielen, in den Ruinen nach Feuerholz suchen oder sich für ein paar Rubel in einen von giftigen Gasen durchdrungenen Ölbrunnen abseilen.
3. Raum "Remembering": Ein Flüchtlingslager in Inguschetien nahe der tschetschenischen Grenze, wo die Muslimin Hadizhat Gataeva sich um tschetschenische Waisen und Halbwaisen kümmert. Zu ihren Schützlingen gehören unter anderen die elfjährige Aslan, die mehrfach vergewaltigt mitten im Winter in einem Pappkarton gefunden wurde oder der zwölfjährige Adam, den seine geistig verwirrte Mutter aus dem Fenster einer Wohnung im achten Stock werfen wollte. Milana wurde im Alter von zwölf Jahren schwanger nachdem sie von russischen Soldaten mehrfach vergewaltigt worden ist. Im siebten Monat hatte sie eine Abtreibung. Heute, sieben Jahre später, glaubt man beim Anblick des verzweifelt Allah um Vergebung für die ihr zugefügten Schande bittenden Mädchens, in das Gesicht einer Vierzigjährigen zu schauen…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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