Gut, nun ist es auch nicht gerade die feine rheinische Art, wenn die Düsseldorfer LKA-Beamten die Tagschicht übernehmen und die Kölner Kollegen regelmäßig zur Nachtschicht kommen. Aber auch ansonsten führen sie sich recht arrogant und selbstgefällig auf. Aber auch Docker unterläuft ein dicker Patzer: Als er sich in das Barmädchen Wanda (
Ellen ten Damme) verliebt, plaudert er munter seine geheime Mission aus - ohne zu ahnen, dass diese die Bewohner der observierten Wohnung kennt und denen die Neuigkeit genauso nichts-ahnend auf den Anrufbeantworter blubbert. Um nicht ganz dusselig dazustehen, versuchen Docker und Dretzke das Band zu löschen und ihren Fehltritt zu vertuschen. Dabei stoßen sie allerdings auf ein paar Ungereimtheiten, die in ihnen den Verdacht wecken, Kamphausen und Wempe stecken mit den Drogenschmugglern unter einer Decke...
So richtig spannend wird es ja nie. Dafür ist die Konstellation auch zu durchsichtig. Allerdings darf sich der Zuschauer über größtenteils unverbrauchte Darsteller und eine herrliche Mimik freuen - besonders eine Szene in der Tiefgarage des zu observierenden Hauses ist zum Brüllen komisch. Trotz dieses Highlights kommt "Die Musterknaben" in vielen Szenen nicht über TV-"Tatort"-Niveau heraus - kein Makel, denn Ralf Huettner hatte seinen Film ursprünglich ausschließlich fürs ZDF konzipiert. Den Weg ins Kino fand der Streifen eher zufällig – Teil 2 und 3 kamen dann "nur" auf die Mattscheibe.