Argentinien 1952: Der 23-jährige Ernesto "Che" Guevara de la Serna (
Gael Garcia Bernal) studiert Medizin und steht kurz vor dem Examen. Trotzdem entschließt er sich, sein gutbürgerliches Zuhause in Buenos Aires zu verlassen und mit dem Biochemiker Alberto Granado (
Rodrigo de la Serna), einem Freund der Familie, auf eine Reise zu gehen. Die beiden haben einen Traum: Auf Albertos betagter Norton 500, die sie "Die Allmächtige" nennen, wollen sie quer durch Lateinamerika fahren – ein ihnen damals in großen Teilen unbekannter Kontinent. Sie haben wenig Geld, die Ausrüstung ist dürftig, aber ihre Routenplanung umso ambitionierter – durch die Anden, an der Küste Chiles entlang, durch die Atacama Wüste ins peruanische Amazonas-Gebiet. Venezuela, ihr erstes Etappenziel, planen sie rechtzeitig zu Albertos 30. Geburtstag zu erreichen.
Nach einem Abschiedsbesuch bei der adligen Familie von Ernestos Freundin Chichina Ferreira (
Mia Maestro) in Miramar brechen sie auf, kommen auf dem klapprigen Motorrad aber nur langsam voran. Ihrer Stimmung tut das keinen Abbruch. Während die beiden Idealisten das Land um sich herum in sich aufsaugen, träumen sie von den Kliniken, die sie bauen und dem Fortschritt, den sie erleben werden. Sie passieren die Grenze nach Chile. Mit allen möglichen Überredungskünsten versuchen sie, ihre täglichen Bedürfnisse zu stillen, vor allem, einen Schlafplatz für die Nacht zu finden. Nach einem besonders misslungenen Versuch, in den die Frau eines Mechanikers in Temuco verwickelt ist, werden Ernesto und Alberto aus der Stadt gejagt. Auf der Flucht stoßen sie mit einer Herde Kühe zusammen – das Aus für "Die Allmächtige". Ein Lastwagen bringt die beiden zu einem Mechaniker in der chilenischen Stadt Los Angeles. Während sie auf den Schadensbericht warten, wird Ernesto zu einer kranken alten Frau gerufen. Weil sie völlig mittellos ist, hinterlässt er ihr einen Teil seiner Medikamente, auf die er als Asthmatiker selbst angewiesen ist.
Das Ende ihrer Reise droht, als "Die Allmächtige" nicht mehr instand zu setzen ist. Alberto will aufgeben, doch Ernesto überzeugt ihn, weiter zu ziehen. Sie trampen nach Valparaiso und durchqueren zu Fuß die glühende Atacama Wüste. Körperlich erschöpft und ausgehungert, wie sie sind, sehen sie die Begegnungen mit den Wanderarbeitern und Menschen aus der Gegend mit anderen Augen. Sie treffen ein verarmtes Paar, das seiner politischen Überzeugungen wegen von seinem Land vertrieben wurde. Die Freunde fangen an, ein anderes Lateinamerika wahrzunehmen als jenes, das sie vom Sitz ihres Motorrads aus erlebt haben.
Die Tour führt weiter nach Peru und Cuzco mit seinen Resten von Inka-Architektur. Sie erreichen den Machu Picchu und Lima. Dort treffen sie Dr. Pesce (
Gustavo Bueno), einen der bedeutendsten Lepra-Forscher Lateinamerikas, der für sie einen Arbeitsaufenthalt in der Lepra-Kolonie San Pablo arrangiert. Mit einem Boot brechen sie zu der im Herzen des Amazonas gelegenen Klinik auf. Die Fahrt ist lang, Ernesto erleidet eine heftige Asthma-Attacke. Während er sich langsam erholt, schreibt er an seinem Tagebuch.
Als sie San Pablo erreichen, hat sich ihre Einstellung ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt gegenüber bereits grundlegend verändert. Entgegen den Anweisungen der Nonnen, die das Sanatorium leiten, mischen sie sich unter die Kranken. An seinem 24. Geburtstag entschließt sich Ernesto zu dem waghalsigen Unterfangen, den Amazonas zu durchschwimmen, um am anderen Ufer mit den Lepra-Kranken zu feiern…
Wer sagt denn eigentlich, dass ein Road Movie nur im Auto stattfinden kann? Dieser "Road Movie" findet auf einem Motorrad, der "Allmächtigen", statt, funktioniert aber ehrlich. Die unterschiedliche Titelgebung in der englischsprachigen Welt und in Deutschland zeigt aber auch, dass man unterschiedliche Erwartungen an den Film hat: Wurde er in den USA als "The Motorcycle Diaries" ("Die Motorrad Tagebücher") gestartet und damit bewusst als Road Movie "verkauft", so startete er in Deutschland als "Die Reise des jungen Che" – denn Reiz gewinnt der Streifen eigentlich alleine dadurch, dass einer der beiden "Motorradler", Ernesto "Che" Guevara, später als Revolutionär in die Geschichte einging und die Grundlagen mutmaßlich genau auf dieser Reise gelegt wurden. Immerhin: Das Drehbuch wurde für den "OSCAR" nominiert und für den Song " Al otro lado del rio" gab es sogar den begehrtesten Filmpreis der Welt.
Die Redaktions-Wertung: | | 40 % |
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| - Song: Al otro lado del rio, Musik + Text: Jorge Drexler
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Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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