Die erste Zeit bekommt Libby regelmäßig Besuch von Angie und Matty, als die Visiten allerdings mehrere Wochen ausbleiben, macht sie sich Sorgen. Schließlich findet sie heraus, dass Angie unbekannt verzogen ist. Es gelingt ihr jedoch, die neue Telefonnr. heraus zu finden und mit ihrer Freundin und Matty zu telefonieren. Als der allerdings einen Mann an der Tür mit einem stürmischen "Dad" begrüßt, wächst in Libby ein furchtbarer Verdacht: Nick lebt und sie ist wirklich unschuldig. Für Libby bricht eine Welt zusammen. Eine Mitinsassin bringt sie auf eine Idee: Eine Person darf in den USA wegen des selben Verbrechens nicht zwei Mal verurteilt werden. Wenn Libby also aus dem Knast kommt, kann sie Nick also wirklich ermorden - straffrei. Sie schwört sich Rache und nutzt den ersten Hafturlaub, um Angies und Nicks Adresse heraus zu finden. Ihr Bewährungshelfer Travis Lehman (
Tommy Lee Jones) hat von da an alle Hände voll zu tun, Libby wieder ein zu fangen ...
Der Plot klingt faszinierend: Eine Frau, die ohnehin auf Rache sinnt, hat die Chance einen Mord zu begehen, ohne eine Strafe befürchten zu müssen. Dies hätte Ansätze für unzählige moralische Aspekte geboten. Regisseur Bruce Beresford (
"Miss Daisy und ihr Chauffeur") lässt diese - vielleicht "zum Glück" - ungenutzt. Allerdings franselt damit auch der Handlungsstrang etwas aus; einige Szenen sind jedoch wirklich spannend und "nägelbeißerisch" inszeniert und entschädigen für den Verlust eines kontinuierlichen Spannungsbogens. So ist "Doppelmord" ein Film, der durch viele Szenen und Ideen überzeugen kann, dem aber leider doch etwas Dichte fehlt, um restlos glänzen und sich mit anderen Meisterwerken des Psycho-Thrillers messen zu können.