Die Wirtschaftskrise hat im niederbayerischen Marienzell ihren Höhepunkt erreicht, die Arbeitslosenquote steigt drastisch an. In der Messe betet Pfarrer Gandl (
Sigi Zimmerschied) für alle Gemeindemitglieder, die von der Schließung der örtlichen Glashütte betroffen sind. Bei "Lebensmittel Brandner" warten die Inhaberinnen Waltraud Wackernagel (
Gisela Schneeberger) und Maria Brandner (
Bettina Mittendorfer) samt Verkäuferin Lena (
Rosalie Thomass) vergeblich auf Kundschaft. Die Nachbarn fahren lieber zum Discount-Supermarkt in den nächsten Ort. Die arrogante Bürgermeistergattin Gerti (
Monika Gruber), stets mit Anhängsel Hannelore (
Cleo Kretschmer) im Schlepptau, demütigt die drei noch zusätzlich, wenn sie im Wagen vorfährt und unschuldig nachfragt, ob sie den Damen etwas mitbringen solle. Statt des ersehnten Kunden erscheint unangemeldet Herr Sonnleitner von der Bayernbank im Laden: In vier Wochen läuft der Geschäftskredit aus. Damit stehen Maria, Waltraud und Lena vor dem Nichts.
Auch zu Hause steht Maria mit allem allein da: Seit ihrer Scheidung lebt ihre Tochter beim Ex-Mann in Regensburg, während Maria sich aufopfernd um ihren alten Vater kümmert. Ein impertinenter Anrufer – entweder ein Irrläufer oder verzweifelt auf der Suche nach Anschluss – bringt Maria auf eine gewagte Idee, die ihre finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen könnte: ein erotischer Telefonservice für heißes Bettgeflüster. Immerhin werden in Deutschland mit "ein bisschen Stöhnen" 300 Millionen Euro jährlich umgesetzt. Waltraud und Lena reagieren angewidert bis sarkastisch auf Marias Vorschlag – zumal die doch selbst keine Ahnung hat, was man da so sagt am Telefon.
Doch die Frist rückt immer näher, und es scheint keinen Ausweg zu geben. Auch Waltrauds Mann Heinz hat seine Arbeit in der Glashütte verloren, was ihr Eheleben zunehmend belastet. Nun werden sie auch noch ihr Haus verkaufen müssen, denn ohne Waltrauds Einkommen kann das Paar nicht mehr für die Hypothek aufkommen. Die fesche Lena hat einen neuen Lover in München und träumt von einer Ausbildung zur Kosmetikerin, doch das Geld reicht nicht einmal mehr fürs Benzin bis in die Stadt. So sind beide schließlich doch bereit, auf Marias vermeintlich absurden Vorschlag einzugehen.
Auf dem Dachboden hat Maria eine vergilbte Ausgabe des Erotikklassikers "Die Geschichte der O." entdeckt, eine Recherche-Exkursion in einen Regensburger Sexshop bringt weitere Inspiration. Eine Anzeige in einschlägigen Magazinen oder im Internet wäre allerdings viel zu kostspielig. Und so gestaltet das Trio selbst die Flugblätter für seine "ganz heiße Nummer", mit denen am nächsten Morgen ganz Marienzell plakatiert ist. Mit Slogans wie "Liebesgrüße aus der Heimat" werben die drei für ihre verbalen Dienste: "Bayerisch, rustikal, direkt – von Maja, Sarah und Lolita".
Der erste Arbeitstag im neuen Metier wird dennoch ein Desaster. Als in Marias Wohnküche zum ersten Mal das Telefon klingelt, platzt prompt ihr Vater herein. Die sonst so resolute Waltraud gerät an einen Kunden mit extremen Vorlieben und ist schockiert: "I lass mi doch ned anpieseln. Auch ned, wenn’s der Richard Gere wär!" Auch Maria alias "Maja, wie die Biene – nur viel heißer" kommt bei ihrem ersten Anrufer nicht weit: Sie geht nicht forsch genug zur Sache. Doch der smypathische "Thomas", wie er sich nennt, ruft wieder an. Und lustvolle Anzüglichkeiten sind bei ihren innigen Gesprächen überhaupt kein Thema mehr.
Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten steht das Telefon bei der "liebevollen Maja", der "heißen Lady Sarah" und der "süßen Lolita" nicht mehr still. In Rekordzeit haben die drei die Kreditsumme fast zusammen und stoßen mit Kir Royal im Gasthof an – misstrauisch beobachtet von Wirtin Gerti. Die neue Unbeschwertheit ihrer Nachbarinnen ist Frau Bürgermeister äußerst suspekt. Und wovon können die sich eigentlich neue Klamotten leisten? Neugierig setzt Gerti ihren naiven Sohn Jakob und sein nagelneues Fotohandy auf die Verdächtigen an. Die brave Katholikin Lena plagt ob ihrer "Sünden" das Gewissen. Ihr allzu großzügiger Kollekte-Beitrag erregt beim Gottesdienst nur noch mehr Aufsehen, und Pfarrer Gandl belauscht beim Abendspaziergang unter Lenas Fenster verfängliche Geräusche. Die Indizien häufen sich.
Dabei muss sich Marienzell gerade jetzt von seiner besten Seite zeigen: Der Regensburger Dom soll neue Fenster bekommen, und die Marienzeller Glasmacher haben sich um den lukrativen Auftrag beworben. In zwei Wochen wird der Dekan im Dorf erwartet. Und Frau Bürgermeister, die noch dazu den katholischen Frauenbund samt Chor leitet, ist fest entschlossen, dieser "ganz heißen Nummer" bis dahin das schmutzige Handwerk zu legen...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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