Regisseur Joseph Kosinski und Drehbuchautor Ehren Kruger kennen sich aus mit reifen Männern in rasanten Verkehrsmitteln. 2022 landeten sie mit
"Top Gun: Maverick“ einen Megahit – und „F1: Der Film“ ist quasi das Remake auf vier Rädern. Die Zutaten sind bewährt: schnelle Action mit pulsierendem Soundtrack, rivalisierende Jungs verschiedenen Alters, zwischendrin ein, zwei toughe Frauenfiguren – und dann noch ein Filmtitel, der als Markenversprechen funktioniert.
Das sieht nach durchkalkuliertem Business-Modell aus, zumal - genau wie der verschuldete Rennstall im Film - auch der Produzent dieses Action-Spektakels dringend einen Erfolg braucht. Technik-Riese Apple schreibt mit seinem Streaming-Dienst trotz hochwertiger Inhalte rote Zahlen. „F1“ soll nach der Kinoauswertung neue Abonnements generieren.
Also dann: Ein Verriss? Nein! Denn tatsächlich funktioniert dieses Stück Entertainment vom Reißbrett ganz prächtig! Die Dynamik zwischen den Figuren stimmt genauso wie die auf der Piste. Die Autorennen sind packend gefilmt - und auch wenn zu viel Gerede ja sonst gerne der Todesstoß für rasante Action ist, geht hier die Rechnung auf, von dampfplaudernden Sportkommentatoren permanent die aktuelle Taktik erklären zu lassen. Selbst Rennsport-Laien kommen dadurch gut mit und haben unterhaltsame zweieinhalb Stunden.