FAMILIEN-BANDE

Als Sohn polnischer Einwanderer kam "Rocky" Holeczek (Peter Falk) zu Beginn des Jahrhunderts nach Amerika. Nach dem Tod seiner Eltern steht sein Enkel Michael (D.B. Sweeney) plötzlich alleine da. Während sich die anderen Familienmitglieder schon den Kopf darüber zerbrechen, in welches Heim sie den Jungen geben, da offensichtlich keiner Zeit und Raum hat, ihn bei sich aufzunehmen, fällt der knorrige ältere Mann eine einsame Entscheidung: Michael soll bei ihm aufwachsen. Und so geschieht es.

Alles läuft hervorragend: Michael studiert Medizin und lernt bei einem Patientenbesuch die hübsche Sozialarbeiterin Beth (Julianne Moore) kennen. Die beiden kommen sich zögerlich näher und als Michael in einer anderen Stadt eine Stelle antreten soll, heiraten sie - mit etwas Hilfe von Opa "Rocky". Michael und Beth ziehen fort - natürlich mit Opa im Gepäck - und bekommen bald selbst zwei kleine Kinder, für die der inzwischen erfolgreiche Chirurg allerdings nur wenig Zeit hat. Da bringt ein Ereignis die Familie wieder näher zusammen...

"Familien-Bande" beginnt mit einer Beerdigung und über den ganzen Film versucht Regisseur Peter Yates, immer wieder einen Hauch Melancholie und Sentimentalität zu legen. Das gelingt aber nur teilweise. Zu knorrig und kantig ist die Figur des grantelnden und schnarchenden Opa "Rocky", so dass der Zuschauer eine Zeit braucht, den Charakter wirklich lieb zu gewinnen. "Colombo" Peter Falk kann allerdings durch seine Darstellung des fast 100-jährigen durchaus überzeugen. Die Schwächen von "Familien-Bande" liegen eher im Drehbuch, das Episoden aneinanderreiht ohne den Figuren die Chance zu geben, sie wirklich auszuleben.