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Hacker - Plakat zum Film

HACKER

(D, 2010)


Regie: Alexander Bidermann
Film-Länge: 79 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 18.11.2010

 DVD/Blu-ray-Start:
 31.05.2011

 Free-TV-Start:
 11.12.2011

 (3sat)

"Hacker" - Handlung und Infos zum Film:


Der Hacker – einst entdeckte er als neuer "Kolumbus" die digitale Welt, fühlte sich wie ein moderner "Robin Hood", wenn es gegen die Großen und Mächtigen wie Microsoft und IBM ging. Mit der Zeit veränderte sich dieses Bild. Der Hacker wurde zum Plagegeist des Informationszeitalters, im Zuge der Terrorbekämpfung gar zum "Datenterroristen", eine unberechenbare Gefahr aus dem Untergrund des allumfassenden Netzes. 2009 erließ die deutsche Bundesregierung einen weiteren "Hackerparagraphen", der Hackern noch gezielter das Handwerk legen soll.

In der Öffentlichkeit wird der Hacker als Krimineller wahrgenommen. Laut einer Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik glauben über 90% der Computernutzer, dass technische Probleme im Internet durch Hacker verursacht werden. Jedes Jahr verbreiten sich Unmengen neuer Viren und Würmer, die für Schäden in Milliardenhöhe sorgen. Die Gefahr, dass einer dieser Schädlinge in Systeme des Militärs, der weltweiten Transportsysteme oder der Energiegewinnung eindringen und empfindliche Störungen verursachen könnte, steigt laut Medienberichten täglich. Die Folgen können schwerwiegend sein. Dass auch vermeitlich sichere Großrechner anfällig sind, haben deutsche Hacker bereits Ende der 80er Jahre bewiesen, als sie die Rechensysteme des Kernforschungszentrums CERN und der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA unterwanderten. Seitdem gab es immer wieder prominente Zwischenfälle.

Doch der Hacker ist ein ambivalentes Wesen. Einerseits für sein Spezialwissen gefürchtet und verfolgt, verdient die IT-Sicherheitsindustrie Milliarden mit Hackern und der durch ihre Existenz erzeugten Internetgefahr. Zugleich werden fähige Hacker von der Industrie angeworben, um Sicherheits-Software, Anti-Viren-Programme und Firewalls zu entwickeln, die das Internet vor Viren, Würmern und gefährlichen Hackeraktivitäten schützen soll. Eine paradoxe Situation. Was ist der Hacker also heute noch, mehr "Datenterrorist", eher "Robin Hood" oder einfach nur Angestellter mit Urlaubsanspruch und Rentenversicherung? Der Film stellt Hacker vor, die Erklärungen für ihre merkwürdige Situation haben. Menschen treten vor die Kamera, deren Lebenszustände so kurios wie überraschend sind.

Steffen Wernéry und Reinhard Schrutzki gehören zu der ersten Hacker-Generation. Sie haben sich damals als Pioniere eines neuen Zeitalters zusammengefunden und waren Mitbegründer des Chaos Computer Clubs. Sie sind die Hacker von damals, die den legendären NASA-Hack mit zu verantworten haben und heute mit den Spätfolgen kämpfen. Irgendwann holten sie die Ereignisse sowie staatliche und gegenseitige Verdächtigungen ein. Heute ist Steffen Wernéry Schutzraumwart in Hamburg und Reinhard Schrutzki geht seiner Arbeit als IT-Techniker nach. Was ist geblieben vom Pioniergeist?

Die Hacker der Gegenwart wie Marko Rogge oder Marcell Dietl kreieren Viren und Würmer, um die digitale Welt - wie sie sagen - "sicherer" zu machen. Aber auch sie wurden in der Vergangenheit für ihre Aktionen zur Rechenschaft gezogen oder werden gar vom Staatsschutz beobachtet. Deshalb wollen sie heute normale Anwender warnen und die eigene Community über Missbrauch aufklären. Zudem erklären sie ganz nebenbei, warum Viren Kunst sein können und wie man als Hacker zu Geld kommen kann. Ganz legal natürlich.

Paul Ziegler hingegen will auswandern, nach Japan. Dort findet er sich eher verstanden als in seiner Heimat Berlin. Vor der flimmernden Kulisse Tokios findet man den Hacker in einer Welt, die zwischen Realität und Netzwelt kaum noch unterscheiden mag. Hier fühlt sich der junge Abiturient wohl und genießt die Freiheit, zwischen Computerwelt und Metropolenleben zu oszillieren. Alexander Biedermann geht mit ihm durch seine neue Heimat und gewinnt Einblicke in eine Persönlichkeit, die zwischen intellektuellen Herausforderungen und ganz alltäglichen Selbsterfahrungen hin und her schwankt.

Anhand fünf eigenwilliger Persönlichkeiten entwirft Alexander Biedermann in seinem Debütfilm ein filmisches Kaleidoskop, das einen modernen Mythos von innen heraus durchleuchtet und hinterfragt, was es ausmacht, Hacker zu sein. Damals wie heute. Der Zuschauer erfährt, welche Freiheiten und Konflikte mit den besonderen technischen Fähigkeiten des Hackers einhergehen, welche Widersprüche, Motive und Identitäten sich im Leben zwischen Allmachtsgefühl und Missachtung entwickeln können.

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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