Auf dem Schulball beeindruckt Tracy dann Moderator Corny Collins (
James Marsden) tatsächlich so, dass er ihr einen Auftritt in seiner Show verschafft, und über Nacht steigt sie zum Star auf. Das finden die derzeitige Favoritin der Show, Amber Von Tussle (
Brittany Snow), und ihre intrigante Mutter Velma (
Michelle Pfeiffer), nebenbei Produzentin der Show, überhaupt nicht witzig. Und was noch viel schlimmer ist: Nicht nur das Publikum liegt dem Shootingstar zu Füßen, sondern auch Ambers Schatz Link Larkin (
Zac Efron) scheint für Tracys Charme empfänglich zu sein. Bald artet die Dance-Party zu einer persönlichen Rachefehde aus, denn die Girls konkurrieren um die begehrte Krone der "Miss Teenage Hairspray".
In der Schule bekommt es Tracy allerdings mit sehr viel ernsteren Problemen als dem neuesten Tanztrend oder der abgedrehtesten Frisur zu tun: Als sie nachsitzen muss und die Reaktionen auf die zaghafte Liebe zwischen ihrer besten Freundin Penny Pingleton (
Amanda Bynes) und dem Farbigen Seaweed (
Elijah Kelley) mitbekommt, begreift sie erstmals, was Rassenvorurteile eigentlich bedeuten. Als dann noch Motormouth Maybelle (
Queen Latifah) offensichtlich
weil sie farbig ist aus dem TV-Programm fliegt, schlägt der aufkommende Star Tracy alle Warnungen in den Wind und führt mit Maybelle einen Protestmarsch an, um für die Rassenintegration zu demonstrieren. Allerdings macht ein Polizist dabei aus einer Mücke einen Elefanten und Tracy wird plötzlich sogar per Fernsehfahndung gesucht. Sie muss sich verstecken – aber wie soll sie do denn jemals "Miss Teenage Hairspray" werden…
Einmal Film und zurück bitte – alles begann nämlich dem Bekunden nach im Schlafzimmer von John Waters, wo der Regisseur Mitte der 1980er Jahre das Script zu
"Hairspray" schrieb. Seine Filmversion wurde Kult – nicht nur, weil es einer der letzten Auftritte von
Divine war. 2002 machte Komponist Marc Shaiman daraus ein Musical und genau dieses diente nun als Vorlage für die Neuverfilmung. In die Rolle Divines schlüpft hier John Travolta – das lässt erst mal schlimmes befürchten, aber der Film hat Glück: Travolta übertreibt es nicht, passt sich in die Rolle und sein fettumwobenes Kostüm so sehr ein, dass man ihn anfänglich kaum erkennt und nimmt sich wohltuend zurück.
Präsent ist jemand ganz anderes: Jungschauspielerin Nikky Blonsky wirbelt in ihrem ersten Filmauftritt schon von der Eröffnungsnummer "Good Morning Baltimore" – einer der schönsten Songs des Films - an so lebendig durch die Szenerie, dass man die "Originaldarstellerin"
Ricki Lake schon fast vergessen hat… würde sie sich nicht selbst in Erinnerung bringen, in dem sie in einem Cameo-Auftritt zusammen mit Regisseur Adam Shaknman und den beiden Autoren des Musicals, Marc Shaiman und Scott Wittman, als Talent Agenten erscheint. Und noch jemand stellt sich ganz in den Dienst der "guten" Sache: Michelle Pfeiffer, die in ihrer Rolle als alternde TV-Chefin und karrieresüchtige Mutter Mut zur Zickigkeit zeigt. Sie alle machen "Hairspray" zu 107 Minuten "Gute-Laune-Kinos", das ohne große Highlights doch immer ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.
Angesichts der hochkarätigen Besetzung hat der Verleih dann auch auf eine Synchronisation der Gesangsnummern (und ein Musical besteht nun mal zum überwiegenden Teil aus Gesang) komplett verzichtet. Der Film wird in zwei verschiedenen Versionen in die deutschen Kinos kommen: Einmal komplett in der englischen Originalfassung mit Untertiteln, und einmal mit synchronisierten Dialogen und untertitelten (englischen) Songs. Und wer danach noch zu Hause weiter singen möchte: Informationen zum
Soundtrack von "Hairspray" gibt es gleich hier