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Herr Vig und die Nonne - Plakat zum Film

HERR VIG UND DIE NONNE

("The Monastery: Mr. Vig And The Nun")
(DK, 2006)


Regie: Pernille Rose Gronkjaer
Film-Länge: 84 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 07.02.2008

 Free-TV-Start:
 09.10.2008

 (arte)

"Herr Vig und die Nonne" - Handlung und Infos zum Film:


Sein ganzes Leben hat der 82-jährige Jörgen Laursen Vig von der Einrichtung eines Klosters in seinem dänischen Schloss geträumt: ein Monument gegen die eigene Vergänglichkeit. Er war Gemeindepfarrer und Bibliothekar und kann sich als Theologe nichts Schöneres vorstellen, als ein Gotteshaus zu gründen – unter dem russischorthodoxen Patriarchat auf dänischem Boden. Stets hat er allein gelebt, war nie verliebt und ist über die Jahre zum Eigenbrötler geworden. Liebe und Sexualität ist für ihn immer nur Mittel zur Fortpflanzung gewesen – für die er nichts übrig hatte. Menschen mag er im Allgemeinen nicht – Frauen insbesondere.

Nun offeriert ihm das Patriarchat von Moskau plötzlich, russisch-orthodoxe Nonnen in sein Haus zu senden, um die Eignung des Gebäudes für den Orden zu prüfen. Der Lebenstraum des alten Mannes könnte wahr werden, doch schon bei den Vorbereitungen zum Besuch der frommen Frauen wird Herr Vig nervös: die Treppe ist nicht in Ordnung, überall hängen Spinnweben, und hier und da könnten noch ein paar Kreuze aufgehängt und Buddhas weggeräumt werden. Die Nonnen bringen als Geschenk eine Ikone mit. Ein missbilligender Blick fällt auf das chinesische Opiumbett. Ansonsten ist der Eindruck des Gebäudes durchaus positiv. Nachdem die Heizung notdürftig repariert ist, kehrt eine Delegation der Nonnen wieder, um sich im Sommer für längere Zeit einrichten. Unter ihnen ist die aufgeweckte und durchsetzungsstarke Schwester Amvrosya, mit deren Aktionismus Herr Vig schnell in Konflikt gerät... und überhaupt gehen ihm die großen Veränderungswünsche und Zukunftspläne der Schwestern bald auf die Nerven.

Der religiöse Tagesablauf im Haus ist äußerst strikt: Um Mitternacht eine Stunde beten, um 5.30 Uhr aufstehen, von 6 bis 10 Uhr beten, um 11 Uhr essen, von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr arbeiten und von 17 bis 20 Uhr wieder beten. Alles muss immer sauber sein, Nonnen sind niemals müde, sie bringen ihr eigenes Essen mit und keine Eier vor dem 12. Juli! Herr Vig hat kein Verständnis dafür, wieder ein neues Dach zu fertigen. Die russisch-orthodoxe Kirche würde die Renovierungskosten übernehmen, doch soll er diesen Nonnen wirklich Schloss Hesbjerg überlassen? Und wie überhaupt? Abtreten? Vermieten? Vererben?

Der Eigenbrötler bekommt kalte Füße und regt eine zweite Kirche an, so dass sein Schloss nur ein temporäres Kloster wäre – doch da hat er die Rechnung ohne die russische Orthodoxie gemacht: Eine Kirche bleibt eine Kirche! Ein Vertrag wird aufgesetzt und über die einzelnen Punkte wird hart verhandelt – Herr Vig gerät außer sich, ein böser Satz fällt: "Sie machen hier alles kaputt!" Russisches Geld soll fließen, aber der Schlossherr besteht auf "dänischer Qualitätskontrolle". Schließlich gibt es eine Vereinbarung, mit der Schwester Amvrosya nach Moskau fährt. Der Abschied ist unerwartet herzlich. "Vergessen Sie nicht zu beten!" ruft sie dem Eigenbrötler zu. Dieser findet: „Mit ein paar Nonnen auf Urlaub und einigen ukrainische Sommergästen kann man kein Kloster gründen!“ Doch in seiner Einsamkeit grübelt er über die "Geheimnisse der Frauen" und über die Probleme, die Gefühle verursachen. Damit will er nichts zu tun haben...

Die Heizung funktioniert, Herr Vig und Schwester Amvrosya schreiben sich Emails – trotzdem lässt sie ihn acht Monate warten, bis sie wiederkehrt Ihre Ankunft macht ihn deutlich verlegen. Zusammen gehen sie zur Prozession und pflanzen einen Baum. Ein Gottesdienst mit Gläubigen findet im neuen Kloster statt. Am Ende steht ein Brief von Schwester Amvrosya: "Lieber Herr Vig, fünf Jahre waren wir nun zusammen. Obwohl sich unsere Vorstellungen unterschieden, wollten wir das Gleiche. Oft waren wir verschiedener Meinung. Aber Gott führte uns alle in seiner Weisheit. Unser Gott legte dieses Geschenk in Ihre Hände – Ein Geschenk, dass Ihnen, wie ich glaube, die Türen zum Paradies öffnen wird. Ich wünsche Ihnen das Himmelreich und ewigen Frieden. Lieber Herr Vig, Diener unseres Herrn.“

Jörgen Laursen Vig stirbt an Weihnachten. Ihm ist dieser Film gewidmet. Die Regisseurin Pernille Rose Grönkjär hat diese Annäherung zweier sehr unterschiedlicher, aber gleichermaßen eigenwilliger Menschen beobachtet.

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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