HEXENKESSEL

Eigentlich wollten Dr. Eugene Ferguson (Cary Grant), ein angesehener amerikanischer Hirnchirurg, und seine Frau Helen (Paula Raymond) ein paar entspannende Tage in einem südamerikanischen Staat verbringen. Als jedoch knapp neben ihnen eine Autobombe explodiert und mehr und mehr Menschen in Panik verfallen, packen auch sie ihre Koffer und wollen sofort abreisen. Noch an der Rezeption erhalten sie einen Anruf von einem Oberst Adragon (Ramon Navarro), der Dr. Ferguson unbedingt sprechen will. Ferguson kennt ihn jedoch nicht und nimmt das Gespräch nicht ab.

Den Flughafen soll das Ehepaar Ferguson jedoch nie erreichen: An einer Straßensperre werden sie aufgehalten und "freundlich gebeten", mitzukommen. Es ist besagter Oberst Adragon, der sie hier in Empfang nimmt und sie zu Raoul Farrago (Jose Ferrer), dem Präsidenten und Diktator des Landes bringt. Er und seine Frau Isabel (Signe Hasso) sind besorgt, da der Leibarzt einen Hirntumor beim Präsidenten vermutet. Ferguson sträubt sich zunächst, willigt dann jedoch ein, die Behandlung zu übernehmen. Leider bestätigt die Diagnose den Verdacht und Ferguson leitet alles für eine Operation ein, da Farrago sich weigert "sein" Land zu verlassen. Das bringt dem Arzt jedoch nicht nur Freunde ein: Sam Proctor (Leon Ames) rät ihm dringen, das Land zu verlassen und auch ein gewisser Gonzales (Gilbert Roland) sähe den Präsidenten lieber sterben ...

"Hexenkessel" beginnt als Polit-Thriller und ist in dieser Phase auch recht spannend. Mit zunehmender Laufzeit widmet sich der Film dann jedoch moralischen Fragen a la "Darf oder muss ein Arzt über den Charakter seines Patienten entscheiden" oder "Gibt es ‚rettenswertes' Leben" (gerade so kurz nach 1945 sicher von besonderer Brisanz). Dies macht den weiteren Verlauf des Films interessant, nimmt aber den Anschein eines Thrillers völlig weg. Auffällig ist Cary Grant in einer Rolle, in dem einmal nicht seine Qualitäten als Frauenheld gefragt sind...