Ein junger Mann in dürftiger Ausrüstung stapft offenen Blickes durch die weite, schneebedeckte einsame Wildnis Alaskas. Endlich ist er an dem eigentlichen Ziel seiner fast zweijährigen Reise quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika angekommen. In Rückblenden erfahren wir, wer dieser junge Randseiter ist, welche Pfade er einschlug und was ihn bewegte, sich auf einen Trip zu begeben, der schließlich jenseits der Zivilisation und des Konsums in der rauen Natur Alaskas ein jähes Ende findet.
Mai 1990, Atlanta: Der 22jährige Christopher McCandless (
Emile Hirsch) hat gerade das Collage in Emory, Atlanta, mit Auszeichnung abgeschlossen. Seine Eltern (
Marica Gay Harden und
William Hurt) und seine jüngere Schwester Carine (
Jena Malone) sind zur Abschlussfeier extra aus Washington D.C. angereist. Beim gemeinsamen Essen im Restaurant herrscht eine etwas angespannte Stimmung, bis Christopher erzählt, dass er an der Harvard Universität für ein Jurastudium angenommen wurde. Die Eltern zeigen sich erfreut. Doch insgeheim schmiedet Christopher längst ganz andere Pläne. Inspiriert von Abenteuerromanen wie Jack Londons "Der Ruf der Wildnis", Henry David Thoreaus "Walden. Ein Leben in den Wäldern" und vom puristischen Gedankengut Leo Tolstois will er auf Reisen gehen, sein Leben neu erfinden.
Wenige Tage später, Eltern und Schwester sind wieder abgereist, unternimmt Chris die letzten Vorbereitungen, um endlich sein großes Abenteuer beginnen zu können: Er überweist seine gesamten Ersparnisse, immerhin 24.000 Dollar, die eigentlich für das Studium gedacht waren, an die Hilfsorganisation "Oxfam" (Oxford Committee for Famine Relief), zerschneidet sämtliche Kreditkarten sowie seinen Sozialversicherungsausweis und wirft sogar die alten Familienfotos weg. Dann packt er seinen Rucksack und bricht auf - ohne eine weitere Nachricht zu hinterlassen.
Kapitel Eins: Geburt
Von Atlanta aus fährt Christopher zunächst mit seinem alten Wagen Richtung Westen und landet in der Wüste von Arizona. Zwar warnt hier ein Verkehrsschild vor Springfluten, aber Chris lässt sich nicht abschrecken und beschließt, am Rand der Straße auf dem Rücksitz des Wagens ein paar Stunden zu schlafen. In der Nacht wird er plötzlich jäh aus dem Schlaf gerissen. Eine riesige Wasserwelle rollt auf das Auto zu. Geistesgegenwärtig kann sich Chris gerade noch retten, sein Wagen wird allerdings von den Wassermassen mitgerissen. Nun muss er seine Reise also zu Fuß fortsetzen. Um eine Identifizierung des verbeulten Wagens zu erschweren, schraubt er die Nummernschilder ab und wirft sie später in eine Mülltonne. Chris verbrennt auch sein letztes Bargeld, von jetzt an wird er per Anhalter reisen.
Juli 1990, Lake Mead, Arizona: Chris denkt darüber nach, ob er seinem neuen Lebensstil nicht auch durch seinen Namen Ausdruck verleihen könnte. Eine neue Identität wäre zudem auch nicht schlecht, um etwaige Nachforschungen seiner Eltern zu erschweren. Als er sich auf der Toilette einer Raststätte frisch macht, entdeckt er im Mülleimer einen roten Lippenstift. In diesem Moment hat er die Idee: In großen Lettern schreibt er die Worte ALEXANDER SUPERTRAMP auf den Spiegel. Das ist der Name, den er von nun an tragen wird. Jedem, den er auf seine Reise treffen wird, will er sich so vorstellen.
August 1990, Pacific Crest Trail, Nord-Kalifornien: Beim Trampen lernt Chris alias Alex das Hippiepärchen Rainey (
Brian Dierker) und Jan (
Catherine Keener) kennen, die mit ihrem bunt bemalten Bus von Ort zu Ort ziehen. Gerne nehmen die beiden den jungen Tramper auf ihrer Fahrt mit. Eine Rast an einem einsamen Strand bietet für Alex eine weitere Gelegenheit, die Schatten seiner Vergangenheit abzustreifen. Obwohl er immer Angst vorm Wasser hatte, geht er zusammen mit Jan ins Meer baden. Auch den Abend verbringt er mit dem Paar, zu denen er schnell eine besondere Verbindung, Wärme und Zuneigung spürt. Trotzdem bricht er am nächsten Morgen in aller Frühe wieder allein auf. Als Rainey und Jan aufwachen, finden sie nur eine Nachricht von Alex, die er in den Sand geschrieben hat: Er bedankt sich für die gemeinsame Zeit mit ihnen.
Kapitel zwei: Kindheit
September 1990, Östliches South Dakota: Golden stehen die Getreidefelder vor der Ernte im Korn. Alex beschließt, einen Job bei dem sympathischen Farmer Wayne (
Vince Vaughn) anzunehmen. Er lernt, die Erntemaschinen zu bedienen, fährt vom frühen Morgen bis zum blutroten Sonnenuntergang mit dem Mähdrescher über die Getreidefelder, packt an, wo es nötig ist. Die körperlich Arbeit macht Alex richtigen Spaß. Abends sitzen er gemeinsam mit Wayne bei einem Bier an der Bar. Alex erzählt Wayne von seinen Maximen und davon, dass er seine persönlichen Grenzen in der Wildnis von Alaska ausloten will. Wayne kann die Beweggründe des Jungen verstehen, warnt ihn aber auch zur Vorsicht.
Eines Morgens wird Wayne überraschend verhaftet. Alex muss nun weiterziehen, denn ohne Wayne gibt es für ihn keine Arbeit mehr auf der Farm. Er hält aber weiter Kontakt zu seinem liebgewonnenen neuen Freund. Von den verschiedenen Stationen seiner Reise schickt er Wayne Postkarten ins Gefängnis. Bei seinen Eltern und seiner Schwester meldet er sich dagegen auch weiterhin nicht.
Colorado River, Arizona: Mit einem Kanu den Colorado River zu befahren, Richtung Mexiko – das war schon immer Alex’ großer Traum. Doch von offizieller Stelle erfährt er, dass eine solche Flußfahrt ohne teuer zu erwerbende Lizenz und erhebliche Wartezeit nicht erlaubt ist. Von Regeln und Vorschriften will Alex sich aber nicht länger bevormunden lassen. Kurzerhand kauft er sich von seinem ersparten Lohn aus der Farmarbeit ein Kanu und lässt es einfach illegal zu Wasser. Er durchquert die Stromschnellen, das wilde Wasser umtost ihn, endlich fühlt er sich der Natur ganz nah.
Dann wird der Fluss breit und ruhig, er treibt dahin. Am Ufer vergnügt sich ein dänisches Pärchen bei lauter Musik aus einem Ghetto-Blaster. Ein flachsblonder Typ (
Thure Lindhardt) balgt mit seiner Freundin (
Signe Egholm Olsen) herum. Die beiden winken Alex, ans Ufer zu kommen, um einen Hot Dog mit ihnen zu essen. Doch auf einmal ertönt das Signal der Flusskontrolle. Alex muss schnell flüchten. Es gelingt ihm, der Patrouille mit seinem Kanu zu entkommen. Mühsam zieht er es einen Hügel hinauf.
Dezember 1990, Sea of Cortez: Alex wird am mexikanischen Grenzübergang in die Vereinigten Staaten von US-Zollbeamten aufgegriffen. Mit seinem Kanu hatte er es bis nach Mexico geschafft. Die Rückkehr in die Staaten scheint nun allerdings ohne Papiere unmöglich. Alex wird verhört, will aber seine wahre Identität unter keinen Umständen Preis geben. Dann, im günstigen Moment, kann er flüchten. Er springt auf einen Zug auf, der ihn bis nach Los Angeles bringt.
In der Millionenmetropole versucht Alex, einen Unterschlupf zu finden und einen neuen Ausweis auf den Namen Alexander Supertramp zu beantragen. Doch die freundliche Schalterbeamtin der Meldebehörde glaubt ihm seine Geschichte nicht und verweigert ihm die neuen Papiere. In der Nacht läuft Alex verloren durch die Straßen. Verkrachte Existenzen und Obdachlose vegetieren am vom Neonlicht erhellten Straßenrand, während sich der wohlhabende Teil der Bevölkerung hinter den sicheren Glasscheiben der Restaurants und Bars amüsiert. So einer hätte auch er sein können, fährt es ihm widerwillig durch den Kopf. Ein Gedanke, der ihn so sehr anwidert, dass er schnellstmöglich die Stadt verlassen will, wieder mit dem Zug.
Kapitel drei: Mannesalter
Doch dieses Mal verläuft die Fahrt alles andere als reibungslos: Ein Mann, der mit seinem Hund die Waggons nach blinden Passagiere durchsucht, spürt Alex auf. Brutal schlägt er den wehrlosen Jungen zusammen und lässt ihn dann am Schienenrand liegen. Schlimme Erinnerungen werden in Alex wach: Erinnerungen an die Streitereien der Eltern, die sich nicht selten derart zuspitzten, dass der jähzornige Vater seine Frau selbst vor den Augen der Kinder schlug…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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