Allerdings stößt dies nicht nur auf Freude: Da Jakob wider Erwarten die Nazi-Kommandantur lebend verlassen hat, glauben viele, er könne nur ein Spitzel der Nazis sein, der zu Hause ein Radio besitzt. Deshalb beschließt er, die frohe Kunde dann doch weitgehend für sich zu behalten. Da trifft er auf die kleine Lina Kronstein (
Hannah Taylor Gordon), die von einem Zug abspringen konnte, der sie und ihre Eltern ins KZ bringen sollte. Sie hat trotz allen Leids ihren Optimismus noch nicht verloren und ermutigt Jakob, auch seine Hoffnung mit allen zu teilen. Der erste, dem er sich dann offenbart, ist Mischa (
Liev Schreiber), ein junger Arbeiter auf dem Güterbahnhof. Der verspricht Jakob zwar die Nachricht für sich zu behalten, erzählt es aber seiner Freundin Rosa (
Nina Siemaszko), die die Kunde dann ihrerseits weiterträgt...
Ein Remake hat es immer schwer - vor allem, wenn man mit dem Original auch als "Wessi" ein gutes Stück (N)Ostalgie verbindet. Jurek Becker - hierzulande vor allem durch die Drehbücher zur TV-Serie "Liebling Kreuzberg" mit Manfred Krug populär - war einer der profiliertesten Schriftsteller der DDR. Sein Roman "Jakob, der Lügner" wurde nicht nur in seiner Heimat zum Bestseller, sondern auch im Westen.
1975 verfilmte die "DEFA" den Stoff - u.a. mit
Armin Mueller-Stahl, der auch diesmal wieder in der Rolle des Dr. Kirschbaum mitwirkt - zum ersten Mal. Diese Version prägt und zum Glück hat sich das Hollywood-Remake 23 Jahre später nicht weit davon entfernt. Mit Robin Williams wurde ein überzeugender, ausdrucksstarker Hauptdarsteller gefunden, der sich hier zum Wohle des Films erstaunlich zurücknimmt. Welche Version man mehr "mag" (ein besser gibt es hier kaum), mag daran liegen, in welchem der (ehemaligen) beiden deutschen Teile man groß geworden ist - eigentlich ein klassisches "Unentschieden".