JEZEBEL - DIE BOSHAFTE LADY

Julie Marsden (Bette Davis) stammt aus gutem Hause - und das will sie jeden Wissen lassen. Die Südstaatengesellschaft von 1852 hat ihre festen Regeln, an die sie sich nicht zu halten gedenkt. So erscheint sie zu spät zu ihrer Verlobungsparty mit ihrem zukünftigen Preston Dillard (Henry Fonda), besucht ihren Mann bei der Arbeit in der Bank (damals ein Eklat) und hat sich in den Kopf gesetzt, in einem knallroten Kleid zum alljährlichen "Olympus"-Ball zu gehen. In den Augen der Gesellschaft ein Skandal, da Unverheiratete traditionell in einem weißen Kleid zu erscheinen haben.

Nach einigem Drängen gibt Pres Julie nach und geht mit ihr in dem roten Kleid dahin. Das wird Julie schnell bereuen, denn alle anderen Gäste meiden ihre Gesellschaft und auf der Tanzfläche sind die beiden sehr schnell alleine. Julie ist froh, als sie den Ballsaal verlassen kann - da gibt Pres ihr zu verstehen, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Pres selbst verlässt New Orleans, um für seine Bank in New York tätig zu sein und kehr erst ein Jahr später zurück - mit einer Überraschung im Gepäck, seiner Frau Amy Bradford Dillard (Margaret Lindsay)...

Das Südstaatenmelodram galt lange als eine der Romanzen der Kino-Geschichte - und passte offensichtlich gut in die Zeit, wurde es doch nur ein Jahr vor "Vom Winde verweht" gedreht. Vieles wirkt allerdings doch sehr aufgesetzt. Bette Davis holte sich für ihre Darstellung nach "Dangerous" den zweiten "OSCAR" ab. Nominiert wurde "Jezebel" in insgesamt 5 Kategorien - neben Davis auch Fay Bainter als Tante Belle, die die Trophäe auch erhielt, Max Steiners Musik, die Kamera, sowie in der Hauptkategorie "bester Film".