KAP DER ANGST

14 Jahre hat Max Cady (Robert De Niro) wegen Vergewaltigung hinter schwedischen Gardinen gesessen. Zwar nicht zu Unrecht, zu einem Teil aber vielleicht unnötig, denn es gab ein psychologisches Gutachten, dass Cady verminderte Zurechnungsfähigkeit bescheinigte. Da der Angeklagte aber seinem eigenen Pflichtverteidiger Sam Bowden (Nick Nolte) zuwider war, legte der dieses Gutachten dem Gericht gar nicht erst vor. Cady, der die ganze Wahrheit kennt, hat Bowden Rache geschworen.

Nach seiner Entlassung versucht er aber nun nicht, Bowden blindlings zu attackieren, sondern sucht erst nach einem Ansatzpunkt für den Psychokrieg, den er führen will. Wie geschaffen sind Bowdens hübsche Frau Leigh (Jessica Lange) und seine Tochter Danielle (Juliette Lewis), deren Vertrauen sich Cady erschleicht. Als Bowden endgültig durchschaut, was der Rachelüsterne im Schilde führt, ist es bereits zu spät. Es gilt, seine Familie und das Hausboot, auf dem sie leben, zu verteidigen.

Martin Scorsese inszenierte dieses Remake des Klassikers "Ein Köder für die Bestie" knapp 30 Jahre nach dem Original. Er legte natürlich von den Action- und Trick-Elementen ganz andere Maßstäbe zugrunde, aber auch seine Version lebt vom Zweikampf der beiden Hauptdarsteller. Lieferten sich im Original Robert Mitchum und Gregory Peck ein Duell, ist es hier vor allem Robert De Niro, der durch seine Darstellung überzeugt. Für ihn gab es dafür genauso eine "OSCAR"-Nominierung wie für Nebendarstellerin Juliette Lewis.