Es wäre Zeit für Übergänge und Veränderung: achtzehn Jahre ist es nun her, dass die luxemburgische Kleinstadt Esch sur Alzette von den Nazis befreit worden ist. Norbi Welscheid (
Ben Hoscheit) ist zwölf und steht kurz vor dem Eintritt ins Gymnasium, er ist seinen Kinderhemden entwachsen und voller Neugier auf das Leben, das sich ihm langsam auftut. Er ist der jüngste Spross einer ganz normalen Familie der frühen sechziger Jahre: die Mutter (
Nicole Max) ist Hausfrau und sorgt liebevoll für das Wohl der Ihren, der Vater (
Andre Jung), ein kleiner Geschäftsmann, verkauft Papier- und Spielwaren und zu seinem großen Stolz auch Schreibmaschinen. Er ist ein gläubiger Mann und ein Groschenzähler. Ein Vater, der - gefangen in den Tabus seiner Zeit - seine Werte dem Sohn auch mit der stets griffbereiten Gerte vermittelt. Respekt vor der Intimsphäre der eigenen Kinder, das ist für seine Generation noch ein Fremdwort, davon kann Norbis 16-jährige Schwester Josette (
Anouk Wagener) ebenso ein Lied singen wie er selbst, der trotz morgens immer wieder in einemnassen Bett aufwacht.