Regisseur Jordan Vogt-Roberts ("Kings Of Summer") hatte selbst die Idee zur Vietnam-Optik und ließ das Drehbuch auf die entsprechende Epoche umschreiben. Keine schlechte Entscheidung, denn so wird aus all den Versatzstücken, die man schon mal gesehen hat, tatsächlich einigermaßen frisches Kino - auch weil sich Vogt-Roberts trotz düsterer Kriegs-Assoziationen genug Augenzwinkern erlaubt. "Kong: Skull Island" ist insgesamt etwas knackiger als das letzte
Remake von Peter Jackson vor rund zehn Jahren. Der Riesenaffe hat seinen ersten Auftritt schon vor dem Vorspann. Nachdem zügig die Charaktere eingeführt werden, geht es flott zur Sache. Und Kongs sonst obligatorische Verschleppung in die Zivilisation spart sich der Film ganz. Viele gute visuelle Einfälle lenken außerdem geschickt davon ab, dass einige der Setpieces rund um die XXL-Insel-Fauna in Jacksons Variante origineller waren (zum Beispiel King Kong und der T-Rex in den Lianen).
"Kong: Skull Island" muss ja auch noch Luft nach oben lassen, denn ein Sequel ist bereits beschlossene Sache. Monsterkenner werden im Film Anspielungen auf die letzte
"Godzilla"-Neuauflage entdecken (Stichwort: "Monarch") – und tatsächlich sollen Riesenaffe und Riesenechse 2020 zum direkten Leinwandduell antreten (nach einem weiteren "Godzilla"-Solo-Film im Jahr davor). Wer bis zum Ende des Abspanns sitzen bleibt, ahnt dann auch, welche Schauspieler eine Fortsetzungsklausel im Vertrag stehen haben.
FAZIT: Affokalypse Wow! Ordentlich getrickstes "King Kong"-Remake in Vietnamkriegs-Look.