Wer "Thor" gesehen hat, kennt den Schurken bereits: Loki (
Tom Hiddleston), der Adoptivbruder des hammerschwingenden Halbgottes (
Chris Hemsworth), will mit Hilfe einer außerirdischen Armee die Menschheit unterjochen. Der richtige Zeitpunkt für die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D., die bisherigen Einzelkämpfer Iron Man (
Robert Downey jr.), Captain America (
Chris Evans) und Hulk (
Mark Ruffalo erbt die Rolle von
Edward Norton, der wegen mangelnder Teamfähigkeit geschasst wurde) zusammenzutrommeln. Doch bevor sie die Aliens vertreiben können, müssen die starken Herren erst mal die eigenen Egos in den Griff bekommen.
Das überbordende Allstar-Konzept hätte auf der Leinwand schnell zum chaotischen Debakel werden können, doch mit TV-Veteran Joss Whedon ("Buffy") hat sich "Marvel" den richtigen Mann für Regie und Drehbuch geholt. Verblüffend, wie unbeschwert er es schafft, die verschiedenen Charaktere sowohl abwechselnd als einzelne Hauptfiguren glänzen zu lassen als auch in der Gruppe den Witz und die Chemie zwischen ihnen auszuspielen. Klar allerdings, dass "The Avengers" trotz aller Liebe zu den Figuren nicht Charakterdrama, sondern vor allem großes Spektakel ist. Wie es sich für einen Sommerblockbuster gehört, werden reichlich Effekte und Action aufgefahren. Dabei verblüfft vor allem die in "Iron Man 2" noch unterbeschäftigte
Scarlett Johansson als Black Widow mit diversen überzeugend choreographierten Kampfeinsätzen. Und spätestens, wenn im Finale die Kamera in den Straßenschluchten von New York nahtlos von einem Protagonisten zum anderen fliegt, lohnt auch der 3D-Zuschlag.
2013 dürfen Iron Man und Thor dann erst mal wieder zu neuen Solo-Einsätzen auf die Leinwand. Doch nach diesem gelungenen Teambuilding werden wohl weitere gemeinsame Missionen der Avengers ebenfalls nicht ausbleiben. Auch wenn man bis dahin vermutlich wieder einige Jahre Geduld braucht.