Pasquales einzig anerkannter "Boss" ist sein Vater, der Fischer Pietro (
Vincenzo Amato), ein Mann mit Herz, aber harter Schale. Wenn es um die Familienehre geht, ist er durchaus bereit, das Hinterteil seines Sprösslings gnadenlos zu versohlen. Grazia (
Valeria Golino), Pasquales Mutter, steht im Brennpunkt familiärer Zuneigung. Zugleich ist sie eine Quelle dauernder Sorgen: Sie steckt voller Lebenslust, doch bei jeder Art von Gewalt flippt sie aus, rebelliert mit Leib und Seele. Sie singt melancholische Lieder von Patty Bravo, bricht Schamgrenzen und macht auch sonst, was ihr gefällt. Eifersüchtig beobachtet Pietro, wie sie nicht nur ihn, die heranwachsende Tochter Valeria, die beiden Söhne Pasquale und Filippo (
Filippo Pucillo), sondern sogar die Hunde im Überschwang ihrer Gefühle verwöhnt.
Grazia liebt ihre Familie - und die Familie liebt Grazia, auch wenn diese als Ehefrau und Mutter immer wieder peinliche Situationen und Gerede herauf beschwört. Sie ist anders als die anderen, unvorhersehbar in ihrem Verhalten, nicht verständlich für die Mentalität der Menschen am Ort. In den Augen der Dorfbewohner ist Grazia einfach krank, um nicht zu sagen verrückt. Als Grazia auch noch die Türen des Tierasyls öffnet, um die dort eingesperrten Hunde vor dem Tod zu retten, ist für das Dorf das Maß voll. Von den Hausdächern herunter knallen die Fischer die wilde Meute ab. Der Druck der Gemeinschaft auf Pietro wächst, bis er schließlich einwilligt, seine Frau zu einer klinischen Behandlung nach Mailand zu schicken. Aber bevor es dazu kommt, nimmt Grazia Reißaus. Pasquale, ihr schlauer, mit allen Wassern gewaschener Sohn, hat auch dieses Mal Mittel und Wege gefunden, seine Mutter zu beschützen...
Es ist die Nacht von San Bartolo. Überall entlang der Strände bauen die Kinder von Lampedusa riesige Scheiterhaufen auf, um den Inselheiligen gebührend zu feiern. Im Licht der Feuer werden die Bewohner plötzlich draußen auf dem Meer einer merkwürdigen Erscheinung gewahr...