Zwei Generationen nach dem Holocaust mögen die Erinnerungen daran zu verblassen beginnen, aber in kleinen, scheinbar banalen Momenten des täglichen Lebens sind sie noch ganz spürbar. Die Regisseurin Alexa Karolinski hat Familienmitglieder, Freunde, Historiker und zufällige Bekannte befragt und ist mit ihrer Kamera im heutigen Berlin auf Spurensuche gegangen. Sie folgt den vielgestaltigen Lebenszeichen, Ritualen und Gewohnheiten um festzuhalten, wie persönliche Erinnerung und kollektive Geschichte, vererbtes Trauma und gelebte Gegenwart zusammenwirken.
Nach
"Oma und Bella" (2012), Karolinskis Doppelporträt ihrer Großmutter und deren besten Freundin, ist "Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin" der zweite Teil einer Trilogie über jüdische Identität und Leben in Deutschland, die das Gestern als notwendige Bedingung für das Heute versteht. Es ist nicht nur eine intime Selbst- und Familienerkundung, sondern auch ein vielstimmiges Porträt der deutschen Hauptstadt und seiner jüdischen Geschichte.