9 Jahre später: Valjean ist inzwischen ehrlich geworden und unter anderem Namen geachteten Bürgermeister einer Kleinstadt aufgestiegen. Ausgerechnet in diese Kleinstadt wird der Polizeipräfekt Javert versetzt. Nach einiger Zeit erkennt er in Valjean den Mann, den er einst freilassen mußte - ein Ex-Sträfling in der Position eines Bürgermeisters, allein dies ist schon ein Vergehen. Aber Javert kann es zunächst nicht beweisen. Erst als Valjean sich selbst zu erkennen gibt, muß er vor Javert und seinen Truppen fliehen. Vorher hat er aber der Arbeiterin Fantine (
Uma Thurman) auf dem Sterbebett versprochen, sich um ihre Tochter Cosette (
Claire Danes) zu kümmern. Ein Versprechen, das er um jeden Preis halten will, auch wenn ihn Javert nie und nirgends zur Ruhe kommen läßt...
Mit "Les Misérables" schrieb Victor Hugo ein Drama um Nächstenliebe und Menschlichkeit. Valjean ist ein Mann, der "geläutert" ist, ein neues, ehrliches Lebeen führen will, den seine Vergangenheit in Gestalt von Javert aber immer wieder einholt. In Victor Hugos Epos ist dies nur einer von verschiedenen Handlungssträngen. Bille August hat sich in seiner Adaption ganz auf diese "Zweierbeziehung" konzentriert - und er tut gut daran. Liam Neeson und vor allem Geoffrey Rush arbeiten die Charaktere hervorragend heraus und machen diese "Hauptgeschichte" des recht verschachtelten Romans transparent. Dies Ausstattung ist erwartungsgemäß oppulent, beeindruckend ist aber, wie August auch in Massenszenen und insbesondere den "Schlachten" immer den Überblick behält - und dem Zuschauer so die Handlung ganz nahe bringt.