Nur wenige Kilometer später ist die feierliche Stimmung verflogen und die vier Männer befinden sich mitten in einem heftigen Streit: Warum weigerte sich Vince, die seit Generationen von der Familie betriebene Metzgerei zu übernehmen? Jack hatte sich dies so sehr gewünscht. Und warum, zum Teufel, half Vince, der erfolgreiche Autohändler, seinem Vater Jahre später nicht aus der finanziellen Misere, als dieser tief in den Schulden steckte, anstatt sich in Ruhe auf sein Rentnerdasein freuen zu können? Vince fühlt sich zu Unrecht angegriffen und ist wütend, hatte er damals doch längst begriffen, dass die Metzgerei auf lange Sicht der Supermarkt-Konkurrenz unterliegen würde und der Vater nur aus Stolz und Sturheit am Familienbetrieb festhielt. Außerdem, argumentiert er, habe Jack ihm nie ein eigenes Leben und eigene Entscheidungen zugestanden. Alles sollte immer nur nach seinem Kopf gehen.
Doch Vince' Argumente prallen an den dreien ab, denn ihrer Meinung nach ist das Findelkind Vince seinem Vater viel schuldig. Von Jacks Frau Amy (
Helen Mirren) während des Zweiten Weltkriegs aus den Trümmern eines zerbombten Hauses gerettet, hat er den Jungen wie seinen eigenen großgezogen - eine Tatsache, mit der Vince bereits als Zehnjähriger konfrontiert wurde. Auch, dass er eine Halbschwester June (
Laura Morelli) hat, die in einem Heim für geistig Behinderte lebt - für Vince ist es das "Irrenhaus" -, war für den Jungen nur schwer zu verkraften. In der Schule hänselte man ihn deswegen. Dass er die Schwester nie zu Gesicht bekam, machte die Sache für ihn nicht leichter. "Papa" Jack ignorierte die Existenz seiner Tochter einfach und nahm damit den Kummer seiner Frau in Kauf. Amy machte sich jede Woche auf den schweren Weg zu ihrer Tochter - allerdings immer allein. Niemals zuvor hatten die vier Männer über all diese Dinge geredet, denn solange Jack lebte, sorgte er dafür, dass seine Lebensfreude, aber auch sein Wille jeden Widerspruch oder Zweifel im Keim erstickte...
Die Melancholie merkt man dem Film schon in den ersten Szenen an – bald ist klar, dass Jack bereits verstorben ist und alles was nun kommt, nur noch in der Rückblende erzählt wird. Regisseur und Drehbuchautor Fred Schepisi nutzt hierbei allerdings eine ungewöhnliche Technik: In einer Rückblendeebene wird erzählt, wie die Freunde von Jacks Krankheit erfuhren und sich sein Sterben langsam abzeichnete – in einer anderen gibt es Rückblenden aus Jacks Leben z.B. wie er seine Frau Amy kennen lernte. Dazwischen dann immer wieder Bilder im "Jetzt", meist im Gespräch zwischen Amy und Ray, oder wenn die Freunde die Urne durch die Lande fahren, um sie nach dem Willen des Verstorbenen zu verstreuen. Diese Erzähltechnik nötigt dem Zuschauer eine Menge Aufmerksamkeit ab und es macht es teilweise etwas schwer, sich auf die emotionale Ebene einzulassen – und doch, es fällt sich schwer, ganz und gar unbewegt aus diesem Film zu gehen…