LONGLEGS

Die junge FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe, "It Follows") wird von ihrem Chef (Blair Underwood, "Quantico") auf eine Serie blutiger Familiendramen angesetzt. In allen Fällen haben offenbar Väter ihre kompletten Familien und sich selbst getötet – zurück blieb stets ein Brief mit kryptischen Code-Zeichen, unterzeichnet mit dem Namen „Longlegs“ (Nicolas Cage, statt "Face/Off" jede Menge Prothetik-Face drauf). Ist statt frustrierter Väter also doch ein Serienkiller am Werk?

Regisseur Osgood Perkins ("Die Tochter des Teufels") lässt seine zurückhaltende Hauptdarstellerin in meist menschenleeren und klinisch-symmetrisch gefilmten Settings ermitteln – und setzt Cages aufgedrehte Freak-Performance dagegen. Das ergibt im Zusammenspiel über weite Strecken des Films sehr effektiv eine unheilvolle und spannungsgeladene Atmosphäre. Manchmal weht sogar ein Hauch David Lynch durch.

Dass es am Ende doch nicht ganz zu dem Mystery-Thriller-Meisterwerk reicht, das eine geschickte Marketing-Kampagne und ein paar sehr wohlwollende Festival-Rezensionen suggerierten, liegt an der letztlich nicht wirklich überzeugenden Grundidee. Statt mit böser Schlichtheit zu schockieren, ist die Auflösung zwei MacGuffins zu weit um die Ecke konstruiert.

Fazit: Stimmig inszeniertes Thriller-Kleinod mit etwas enttäuschendem Ende.