Eine weitere Vorliebe hat das Erfolgs-Duo Merchant/Ivory für Anthony Hopkins - nach den Erfolgen mit
"Wiedersehen in Howard's End" und
"Was vom Tage übrigblieb" arbeitet man hier ein drittes Mal zusammen. Hopkins ist allein optisch Picasso schon fast wie aus dem Gesicht geschnitten. Und so spielt er lebensecht den (recht eigenwilligen) Künstler, wie er im Jahr 1943 die junge Jura-Studentin und leidenschaftliche Malerin Francoise (
Natascha McElhone) kennen lernt. Als diese sich für die Kunst entscheidet, wirft ihr Vater sie aus dem Haus und Picasso gewährt ihr Unterschlupf. Allerdings kommt sie auch bei Picasso wenig zum Malen, denn von nun an ist sie ganz und gar für ihn da. Sie schenkt ihm zwei Kinder (Claude und Paloma) und hütet sein Haus, wenn er oft wochenlang auf Reisen ist. Obwohl sie sich zunehmend unwohl fühlt, scheint man von Picasso nicht loszukommen. Dies beweisen auch seine Ehefrau Olga und seine Ex-Geliebte Dora samt Pablo jr., die immer noch in seiner Nähe bleiben. Aber Francoise hat es sich zum Ziel gesetzt, sich selbst nicht aufzugeben und "Picasso zu überleben".
Schon aufgrund des zeitlichen Hintergrundes ist "Surviving Picasso" im Gegensatz zu den bisherigen Merchant/Ivory-Werken kein Kostümfilm, sondern der Versuch einer Charakterstudie eines der größten Künstler unseres Jahrhunderts aus den Augen seiner Geliebten.