MEIN WAHRES LEBEN IN DER PROVINZ

Etienne (Jimmy Tavares) lebt mit seiner Mutter Caroline (Ariane Ascaride) in Rouen, der Hauptstadt der Haute-Normandie. Zu seinem 16. Geburtstag schenkt ihm seine Großmutter (Helene Surgere) eine Videokamera. Etienne beginnt, seinen Alltag zu filmen: sein Zuhause, seinen besten Freund Ludovic (Lucas Bonnifait), der dieselbe Schule besucht, und die Eisbahn, wo er für die französische Meisterschaft im Eiskunstlauf trainiert. Besonders interessiert er sich für Ludovics Hetero-Sexeskapaden sowie für Laurent (Jonathan Zaccai), seinen Geografielehrer, dem er mit der Kamera nachstellt. Im Grunde dreht Etienne weder einen Film noch ein Tagebuch, er sammelt vielmehr Momente seines Lebens, die er entweder im richtigen Augenblick erhascht oder mit viel Spass inszeniert. Oft dreht er selbst, manchmal bittet er auch seine leicht genervte Familie um Mithilfe.

Seine Bilder zeigen, was er mag, was ihn beschäftigt, zum Lachen bringt und was er als bewahrenswert erachtet. Dabei stellt sich jedoch heraus, dass Filmen nicht das unschuldige Spiel ist, für das er es gehalten hatte. "Stehst Du auf mich" fragt Laurent

eines Tages Etienne geradeheraus - die Antwort bleibt aus. Etienne nimmt allen Mut zusammen und fragt seinen Freund Ludovic, ob ein Mann eigentlich auch einen Mann lieben könne. "Wenn du schwul bist" lautet die folgenreiche Antwort ...