MICHAEL COLLINS

Für viele Iren ist er ein Held und einer der größten Freiheitskämpfer: Michael Collins (Liam Neeson). Während der Osteraufstände 1916 von den Briten verhaftet, lernt er im Gefängnis den Kopf der irischen Untergrundbewegung Eamon de Valera (Alan Rickman) und den jungen Harry Boland (Aidan Quinn) kennen. Nachdem er zwei Jahre später wieder auf freiem Fuß ist, erkennt er, dass Irlands

Unabhängigkeitskampf anders geführt werden muss.

Als die britische Regierung endlich verhandeln will, schickt de Valera Collins an den Tisch. Er weiß genau, dass er nur mit einem Teilerfolg zurückkehren wird. Und genau so ist es. Das irische Volk spaltet sich in zwei Lager: De Valeras Anhänger gegen die Befürworter von Collins Politik. Als in den blutigen Auseinandersetzungen Boland, der ehemals beste Freund von Michael Collins stirbt, bricht er zu Friedensverhandlungen mit de Valera auf. Es sollte seine letzte Tat für sein Land sein.

"Michael Collins" von Regisseur Neil Jordan, der unter anderem "The Crying Game" und "Interview mit einem Vampir" gemacht hat, ist bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen für den besten Film ausgezeichnet worden. Eine Auszeichnung, die der Streifen nicht zuletzt wegen seiner üppigen Ausstattung und der überwältigenden Bilder erhalten hat. Dabei tut man sich am Anfang mit der Geschichte sicherlich etwas schwer: Im Staccato hakt Jordan Fakten ab und die Handlung ist mittendrin, ehe man sich so recht "eingeschaut" hat. Bewegend wird es daher erst im letzten Drittel - gut dass der Film immerhin eine beachtliche Länge hat, so dass man insgesamt doch noch "zufrieden" das Kino verlassen kann.