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Midnight In Paris - Plakat zum Film

MIDNIGHT IN PARIS

("Midnight In Paris")
(E/USA, 2011)


Regie: Woody Allen
Film-Länge: 93 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 18.08.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 21.12.2011

 Free-TV-Start:
 23.06.2014

 (ZDF)

"Midnight In Paris" - Handlung und Infos zum Film:


Der Kalifornier Gil (Owen Wilson) begleitet seine Verlobte Inez (Rachel McAdams), Tochter aus reichem, konservativem Hause, auf eine Reise nach Paris. Sie sind eingeladen von Inez’ Vater John (Kurt Fuller), der in Frankreich vor dem Abschluss eines überaus lukrativen Deals steht. Gil ist ein erfolgreicher Drehbuchautor in Hollywood: Was er schreibt, wird später ziemlich sicher zum Blockbuster. Er verdient gut, ist verliebt in Inez und die gemeinsame Hochzeit kann er kaum mehr erwarten. Dennoch ist er nicht wirklich glücklich, denn eigentlich verabscheut er seine Arbeit. Oberflächliche Popcornfilme zu schreiben empfindet er als unbefriedigend, plante er doch einst, ein ernst zu nehmender Schriftsteller zu werden. Heute laboriert er immer noch an seinem ersten Roman herum, den er in seiner Freizeit immer wieder weiterschreibt, ohne wirklich die Inspiration zu haben, ihn zu Ende zu bringen.

Gerade die Anwesenheit in Paris verstärkt seinen Frust – und seine Lust, sich wieder den alten Ambitionen zu verschreiben: Als junger Mann war er hier gewesen, in der Stadt des Lichts, um es seinen erklärten Vorbildern gleichzutun. In den Zwanzigerjahren hatten Hemingway und Fitzgerald sich von der Magie der französischen Metropole verzaubern und anfeuern lassen. In dieser wilden Zeit hatten sie an der Seite von Dali, Picasso und Porter ein Leben auf der Überholspur geführt und bleibende Meisterwerke geschaffen. Wie sie wollte Gil immer sein, nichts Größeres könnte er sich vorstellen, als diesen Giganten einmal nahe zu sein, in der Zeit zu leben, in der sie ihre Bücher schrieben und den Roman als Kunstform revolutionierten. Stattdessen ist er dazu verdammt, sich in teuren Edelrestaurants die reaktionären politischen Ansichten seines Schwiegervaters in spe anzuhören, der seinen Abscheu vor Gil kaum verhehlen kann: Dieses liberale Leichtgewicht will tatsächlich seine Tochter heiraten!

Als wäre all das nicht schlimm genug, begegnet dem jungen Paar auch noch Paul (Michael Sheen) mit seiner Frau Carol (Nina Arianda): Inez war damals im College in den intellektuellen Briten verschossen – und so ganz vorbei scheint es mit der gegenseitigen Anziehung nicht zu sein. Für Gil wiegt aber schwerer, dass er Paul für einen eingebildeten Gockel hält, einen unerträglichen Angeber, der sich immer und überall mit seiner perfekt ausformulierten Meinung in den Vordergrund drängt und grundsätzlich alles besser weiß. Während er selber lieber durch die Gassen des Rive Gauche stromern und sich vom prallen Leben inspirieren lassen würde, muss er sich widerwillig Inez anschließen, die begeistert Pauls Angebot annimmt, durch die edlen Paläste und Museen der französischen Hauptstadt lustzuwandeln. Das alles gipfelt letztendlich darin, dass sich Paul im Musée Rodin sogar mit Museumsführerin (Carla Bruni) anlegt, weil er glaubt, besser mit Werk und Biographie des Meisters vertraut zu sein.

Gil hat genug von Pauls Gesellschaft. Als die anderen noch tanzen gehen wollen lehnt er ab und lässt Inez ohne ihn ziehen. Viel lieber geht er abends auf die lange geplante Erkundungstour – und verirrt sich sofort im engen Gassengewirr. Sein rudimentäres Französisch ist bei dem Versuch nach Orientierung keine große Hilfe. Erschöpft lässt er sich schließlich auf einer einsamen Treppe nieder. Als die Kirchturmuhr Punkt zwölf Uhr Mitternacht schlägt, fährt eine edle, alte Limousine mit Chauffeur vor und hält vor Gil. Er wird eingeladen einzusteigen... und erlebt die Nacht seines Lebens.

Es dauert eine Weile, bis Gil realisiert, was passiert ist. Mittels eines unerklärlichen Zaubers ist er in die Zeit seiner Träume versetzt worden, zurück in die Roaring Twenties. Vor einem Restaurant wird er abgesetzt. Drinnen ist die Hölle los. Gil ist fasziniert – so hat er sich Paris immer vorgestellt. Er lernt eine junge Dame kennen, die sich als Zelda Fitzgerald (Alison Pill) vorstellt und ihn mit ihrem Mann bekannt macht. Kurz darauf schüttelt Gil die Hand von F. Scott Fitzgerald (Tom Hiddleston). Am Klavier sitzt Cole Porter. Hemingway (Corey Stoll) platzt herein und mischt den Laden auf. Er ist begeistert, einen Landsmann anzutreffen – und sofort interessiert, als Gil ihm erzählt, er sei mit Hemingways Werk bestens vertraut, ebenfalls Schriftsteller und arbeite an einem Roman. Weil er auch gesteht, unsicher zu sein, ob das Buch denn überhaupt etwas tauge, nimmt Hemingway Gil mit zu der Frau, deren Urteil unbestechlich und bestechend sei: Gertrude Stein (Kathy Bates) erklärt sich sofort bereit, Gils Roman zu lesen. Er kann sein Glück nicht fassen...

... und, als er am nächsten Tag in seinem Hotelzimmer erwacht, vor allem nicht glauben, dass ihm all das wirklich passiert sein soll. Wie im Traum folgt er Inez und ihren Eltern auf einen Stadtbummel. In einem kleinen Trödelladen kauft er von der charmanten Gabrielle (Lea Seydoux) eine alte Platte von Cole Porter. Später kann er nicht mehr an sich halten. Begeistert erzählt er Inez, dass er etwas Unfassbares erlebt habe, und fordert sie auf, ihn am Abend an die besagte Stelle zu begleiten, wo er abgeholt wurde. Tatsächlich warten sie dort. Und warten. Und warten. Bis es Inez kurz vor Mitternacht zu viel wird. Aufgebracht stürmt sie davon und lässt Gil alleine zurück. Wenige Minuten später schlägt die Kirchturmuhr wieder zwölf Mal. Wieder fährt die Limousine vor. Wieder wird Gil in die Vergangenheit transportiert. Hemingway begrüßt ihn wie einen alten Bekannten, Gertrude Stein ist kritisch, lobt ihn aber für sein schreiberisches Talent und seine ungewöhnliche Weltsicht. In einer Kneipe treffen sie Picasso und dessen Muse Adriana (Marion Cotillard). Ihr Anblick verschlägt Gil den Atem: Nie zuvor hat er eine so schöne und interessante Frau gesehen, sofort fühlt er seine Kreativität beflügelt. Damit nicht genug: Das Interesse ist gegenseitig. Adriana ist so fasziniert von Gil, wie er von ihr. Er will es sich nicht eingestehen, aber er hat sich Hals über Kopf verliebt.

Während seine Tage mit Inez immer langweiliger erscheinen, blüht Gil nachts auf. Er lernt weitere Künstler kennen, darunter auch den exzentrischen Dalí (Adrien Brody). All diese großen Talente begegnen ihm stets auf Augenhöhe, akzeptieren ihn und als einen der Ihren. Auch seine Beziehung mit Adriana macht Fortschritte – sie hat sich von Picasso getrennt und ist wieder frei. Sie gesteht Gil, dass sie sich in ihrer eigenen Zeit fehl am Platze fühlt und viel lieber im 19. Jahrhundert leben würde – wo ihrer Ansicht nach die eigentliche Blütezeit der Kunst herrschte. Gil kann nicht verstehen, wie jemand die Zwanzigerjahre nicht als Nonplusultra ansehen kann. Als er aber wie von Zauberhand mit Adriana in ihre Wunschzeit transportiert wird, erkennt er, dass der Traum, in einer anderen Zeit leben zu wollen, nur Ausdruck innerer Unruhe ist, Sinnbild für die Suche nach Neuem und Anderem. Weil Adriana auf keinen Fall zurück in die Twenties will, muss er sehr plötzlich eine schwere Entscheidung fällen...

     1 Oscar® 2012:

  • Drehbuch (Original): Woody Allen

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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