So weit, so MacGuffin. Aber die Story war ja in den "M:I"-Filmen ohnehin schon immer nur ein Vorwand, um Geheimstagent Ethan Hunt (
Tom Cruise) und sein Team der "Impossible Mission Force" (wieder dabei:
Ving Rhames,
Simon Pegg und - nach 27 Jahren Pause -
Henry Czerny aus
dem ersten Film) in möglichst abstruse Situation zu bringen, bei denen Cruise seine persönliche Vorliebe für waghalsige Stunts ausleben kann.
Hauptattraktionen diesmal: Eine Fiat-Verfolgungsjagd in Rom und diverse irre Wendungen mit einem außer Kontrolle geratenen Zug. (Mit Letzterem hat auch ein vorab breit promoteter Motorrad-Stunt zu tun, der allerdings im ganzen Trubel überraschend beiläufig passiert.) Das ist wieder mal reichlich atemberaubend und sorgt dafür, dass die satten zweieinhalb Stunden Laufzeit selten zu lang werden.
Neben den Stunts hat Cruise‘ 007-Konkurrenz-Serie oft auch noch eine andere Stärke: Clevere Frauenfiguren. Die tolle Rebecca Ferguson ist in ihrer wiederkehrenden Rolle als zwielichtige Agentin Ilsa Faust diesmal leider etwas unterbeschäftigt. Großen Spaß macht es dagegen,
Pom Klementieff (die mit den Fühlern aus
"Guardians Of The Galaxy") als begeisterungsfähiger Profikillerin dabei zuzuschauen, wie sie lachend mit einem Panzerfahrzeug Vespas zu Brei fährt. Echter Star des Films ist aber die Britin Haley Atwell. Als "Agent Carter" hatte sie im Marvel-Universum mal eine eigene Fernsehserie, musste sich aber auf der Leinwand als Love Interest von
"Captain America" teils hinter mittelprächtigem Alters-Make-Up verstecken. Hier gibt sie die pfiffige Auftragsdiebin Grace, die sich mit Hunt ein charmantes Katz-und-Maus-Spiel liefert, und zum emotionalen Anker zwischen all dem Techno-Gebabbel wird.
Ob und welche der Damen wir potenziell in
"Dead Reckoning – Teil Zwei" wiedersehen, dazu halten wir uns hier mal bedeckt. Nur so viel: Die Fortsetzung darf gerne kommen.
FAZIT: Wie immer hochklassige Agenten-Action, die fürs (potenzielle) Finale nächstes Jahr geschickt noch etwas Luft nach oben lässt.