Mux hat eine Mission: Der junge Idealist will für eine neue Moral im Land eintreten und die Menschen wieder dazu bringen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Denn was ihn wirklich nervt, ist das fehlende Unrechtsbewusstsein, mit dem täglich unzählige Bagatelldelikte und Straftaten begangen werden – und die Tatenlosigkeit der Masse. So zieht Mux aus, um seinen Mitbürgern das Fürchten zu lehren: Er enttarnt Schwarzfahrer und entlarvt Ladendiebe, er stellt Graffiti-Sprayer und stoppt Vergewaltiger.
Dabei lässt er die Delinquenten nicht nur finanziell bluten - so drückt er schon mal den Kopf eines Hundebesitzers mitten auf der Straße in den Kothaufen seines Lieblings. Stolz verkündet er, dass die meisten der von ihm überführten Straftäter "einsichtig" seien: Die Rückfallquote liege unter zehn Prozent. Eine ältere Dame bedankt sich tatsächlich bei ihm, weil er sie "bekehrt" habe – nun drangsaliert sie nicht mehr ihre türkischen Nachbarn, sondern engagiert sich stattdessen für ein freies Kurdistan.
Doch 60 – 80 Straftäter pro Woche zu überführen, ist zu viel für ihn allein. Deshalb holt Mux sich einen Gehilfen, Gerd (
Fritz Roth), der seine Aktionen auf Video aufzeichnet und sie für die Nachwelt archiviert. Mux möchte diese Filme mit entsprechenden Kommentaren versehen – als Schulungsvideo für die Gesellschaft. Außerdem arbeitet er an einem Manifest, aber damit will es auch nicht so recht vorangehen, denn er hat einfach zu wenig Zeit – und das Entwerfen einer neuen Gesellschaftsutopie ist kein Pappenstiel…
Dieser Film ist einfach "anders": Gedreht im Stile eines Dokumentarfilms, wird "Mux" als "Rächer mit Idealen" präsentiert, von dem man oft nicht weiß, ob man ihn nun zu den "Guten" oder den "Bösen" zählen soll. Er ist zwar immer auf der Seite des Gesetzes, aber seine Mittel sind mehr als fragwürdig. Gut daher, dass für die Titelrollen zwei eher unbekannte Schauspieler ausgesucht wurden, die den Dokumentcharakter dann etwas glaubwürdiger unterstreichen und dem Film einen besonderen Reiz geben…