Als Momolu Massaquoi zurück nach Liberia beordert wird, bittet er Bertha mit Hans-Jürgen mit ihm zu kommen – sie lehnt aber ab. So müssen die beiden in das Hamburger Arbeiterviertel Barmbek ziehen. Dort wird Hans-Jürgen (jetzt gespielt von
Steve-Marvin Dwumah) gerade durch den aufkommenden Nationalsozialismus mit Problemen konfrontiert, die er vorher nicht kannte. Er wird hin und wieder wegen seiner Hautfarbe gehänselt und die Kinder verspotten ihn mit dem alten Lied "Neger, Neger, Schornsteinfeger". Seine Lehrerin Fräulein Eilert (
Sabine Wolf) versucht ihn zu beschützen.
Im Privatleben hat Bertha eine neue Beziehung mit ihrem Kollegen Franz Wahl (
Götz Schubert) begonnen. Er kümmert sich auch um Hans-Jürgen – allerdings muss er mehr und mehr einsehen, dass er seinen (insbesondere beruflichen) Status gefährdet, wenn er nicht der Nationalsozialistischen Partei beitritt – und mit deren Idealen sind "nicht arische" Kinder nun so gar nicht zu vereinbaren. Er geht mehr und mehr auf Distanz zu Hans-Jürgen (nun:
Thando Walbaum)…
Die Biographie Hans-Jürgen Massaquois wurde als "Neger, Neger, Schornsteinfeger" ein Bestseller – in den USA setzt sich
Whoopi Goldberg seit Jahren (vergeblich) für eine Verfilmung ein, in Deutschland gab das ZDF die Umsetzung als aufwändigen Zweiteiler in Auftrag. Das Ergebnis kann überzeugen: Die Hauptrollen sind stimmig besetzt, der Erzählfluss gut getimt, so dass über die fast drei Stunden Gesamtlaufzeit kaum Langeweile aufkommt. Vielleicht etwas schade, dass die Geschichte mit der Befreiung Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – wer wissen will, was aus Hans-Jürgen Massaquoi weiter geworden ist, muss dann wohl das Internet bemühen…