Ein neuer Film von Guido Contini (
Daniel Day-Lewis) - das sorgt in Rom 1965 für jede Menge Wirbel. Die letzten Filme des gefeierten Regisseurs mögen zwar Flops gewesen sein, doch unter Kinogängern in Italien und auf der ganzen Welt bringt die Erinnerung an seine stilvoll-eleganten Meisterwerke noch immer jeden zum Strahlen. Nun sollen in wenigen Tagen die Dreharbeiten zu seinem nächsten Film mit dem gewaltigen Titel "Italia" beginnen; in den legendären Cinecittà-Studios wird bereits an den Kulissen gearbeitet und auch die resolute Kostümbildnerin Lilli (
Judi Dench) steht ihrem langjährigen Wegbegleiter und Vertrauten Contini wieder mit Rat und Tat zur Seite.
Es könnte keinen schlechteren Zeitpunkt geben für den Filmemacher, in die größte Schaffenskrise seiner Karriere zu geraten. Noch immer weiß er nicht, wovon sein neuer Film eigentlich handeln soll, selbst seine wunderschöne Muse und regelmäßige Hauptdarstellerin Claudia Jenssen (
Nicole Kidman) hat in Ermangelung eines Drehbuchs noch nicht zugesagt. Kein Wunder also, dass es für Contini unerträglich wird, als er auf Wunsch seines Produzenten und dessen skeptischen Buchhalters das Projekt auf einer Pressekonferenz vorstellen muss und von neugierigen Journalisten mit Fragen bombardiert wird. Noch bevor die Veranstaltung zu Ende ist, nutzt er die erstbeste Gelegenheit, springt in seinen hellblauen Alfa Spider und lässt Rom hinter sich.
Nach einer stürmischen Fahrt entlang der sonnigen Küste checkt Contini im eleganten Bellavista Hotel im kleinen Kurort Anzio ein, wo er hofft ein wenig Ruhe und vor allem Inspiration zu finden. Seine Gedanken kreisen dabei nicht zuletzt um die Frauen in seinem Leben – und die ebenso unterschiedlichen wie tiefen Beziehungen, die ihn mit ihnen verbinden. Um seine liebevoll-fürsorgliche Ehefrau Luisa (
Marion Cotillard) etwa, die einst seine Hauptdarstellerin war und schließlich ihren Beruf an den Nagel hängte, um ihm treu, ergeben und trotz aller Seitensprünge zur Seite zu stehen. Ihr gilt sein erster Anruf, doch ihr Angebot, ihm in Anzio Gesellschaft zu leisten, lehnt der Regisseur trotz alledem ab.
Stattdessen ist es seine Geliebte Carla (
Penelope Cruz), die ihm wenig später mit dem Zug an die Küste nachreist. Aus Angst, die ohnehin mehr schlecht als recht verheimlichte Affäre könnte öffentlich werden, bringt er sie zu ihrer Enttäuschung in einer kleinen Pension weit weg von seinem Hotel unter. Doch niemand kann ihn so spielend um den Finger wickeln und verführen wie die anhängliche und durchaus fordernde Carla – und so kann er es natürlich trotzdem nicht lassen, die Nächte mit ihr zu verbringen.
Von Kreativitätsschüben kann trotz Leidenschaft und wilder Tagträume keine Rede sein, zumal der Druck auf Contini wächst, als ihn schließlich auch sein Produzent in Anzio auftreibt. Mitsamt Lilli, die alles daran setzt, die Lebensfreude und den Humor ihres Regisseurs wieder zu wecken, seiner schauspielenden Mätresse und der gesamten Crew fällt er im Hotel ein, um die Arbeit am Film voranzutreiben. Sogar geistlichen Beistand würde Contini auf seiner Suche nach zündenden Filmideen deswegen in Anspruch nehmen – doch der ebenfalls im Hotel weilende Kardinal, dem er sich im Dampfbad anvertraut, ist ihm ebenso wenig eine Hilfe wie seine Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Weder seine verstorbene Mutter (
Sophia Loren), die ihren Jungen stets mit Liebe und Geborgenheit überhäuft hat, noch die alles andere als mütterliche Hure Saraghina (
Stacy Ferguson), die früher am Strand den kleinen Guido und seine Freunde in die Geheimnisse der Leidenschaft einweihte, scheinen die geeignete Inspiration für "Italia" zu sein.
Die Zeit drängt unaufhörlich – und immer mehr überschlagen sich die Ereignisse. Dass Lilli die verständnisvolle Luisa nach Anzio einlädt, scheint nur kurzzeitig eine gute Idee zu sein. Denn es dauert nicht lange, bis auch Carla im Hotel auftaucht, was schließlich selbst Luisas Nachsicht an ihre Grenzen bringt. Continis Verzweiflung wächst ins Unermessliche, so dass auch die charmant flirtende Journalistin Stephanie (
Kate Hudson) von der amerikanischen Vogue, die den Regisseur und seine Filme vergöttert wie keinen zweiten und ihm an der Bar näher kommt, keine Linderung verspricht.
Zurück in Rom bleibt ihm eine letzte Hoffnung: Claudia Jenssen, die doch bislang noch jeden seiner cineastische Einfälle zum Leuchten gebracht hat. Doch auch sie ist nicht in der Lage, ihrem Regisseur einen Weg aus seiner Schaffenskrise zu deuten, und sagt ihm schließlich sogar die Hauptrolle ab. Guido Contini scheint endgültig gescheitert – und mit ihm ganz "Italia"...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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