1892. Wieder einmal ist die Obrigkeit hinter der Familie Kneißl her: Pfarrer Endl (
Andreas Giebel) und Gendarm Förtsch (
Thomas Schmauser) machen den langen Weg in die Schachermühle, weil der 17jährige Mathias (
Maximilian Brückner) und sein jüngerer Bruder Alois (
Florian Brückner) die Sonntagsschule schwänzen, und drohen: "Wenn ihr nicht in die Schule geht, werdet ihr eingesperrt!“ Die Eltern Kneißl, Mathias (
Michael Fitz) und Theresia (
Maria Furtwängler) sind arm und nehmen es notgedrungen mit dem Gesetz nicht so genau. Um die große Familie zu ernähren, geht der Vater mit seinen Söhnen Mathias und Alois nachts zum Wildern. Doch auch im Wald sind die Kneißls nicht mehr ungestört – überall machen die Gendarmen Jagd auf die Wilddiebe.
Der Flecklbauer (
Sigi Zimmerschied), der Theresia Kneißl schöne Augen macht, erzählt, wie leicht man in die Kirche einbrechen könnte, und tatsächlich, in einer Gewitternacht, gehen die Kneißls auf Kirchenraub. Alois und Mathias stehen vor der Tür Schmiere, während die Eltern nach Beute suchen. Erst wollten sie nur den Opferstock plündern, doch skrupellos bricht die Mutter das Tabernakel auf – der Kirche tut’s nicht weh, sagt sie, aber wir sind hungrig!
Früh am nächsten Morgen kommt die Polizei schon in die Schachermühle. Auf der Flucht stürzt der Vater Kneißl vom Mühlrad und die Gendarmen, angetrieben von Förtsch, prügeln auf den Verletzten ein. Kneißl stirbt in den Armen seiner Frau, vor den Augen seiner vier Kinder. Bei der Beerdigung sitzt Theresia schon hinter Gittern: Wegen des Kirchenraubs wurde sie zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Tante Martha (
Adelde Neuhauser) kommt mit ihrer kleinen Tochter Mathilde, damit Mathias, Alois und ihre beiden Schwestern nicht allein sind, doch sie resigniert schnell vor den unbändigen Burschen, die weiter zum Wildern und Stehlen gehen. Aber es gibt endlich wieder Fleisch zu essen und in der Schachermühle herrscht ausgelassene Stimmung.
Als die Gendarmen wieder in die Mühle kommen, um die Kneißl-Brüder wegen Schuleschwänzens abzuholen, dreht Alois durch und schießt. Eine Kugel streift Förtsch am Ohr, ein anderer Polizist wird schwer verletzt. Panisch flüchten die Burschen in den Wald, doch es ist zwecklos: Die beiden Brüder werden festgenommen und eingesperrt. Obwohl Mathias nicht geschossen hat, verurteilt man auch ihn zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Nach vier Jahren erhält Mathias die schmerzvolle Nachricht, dass sein Bruder im Gefängnis gestorben ist. Als er endlich aus der Haft entlassen wird, ist Mathias Kneißl erwachsen, ein schneidiger junger Mann mit blondem Schnauzbart.
Endlich frei – das muss gefeiert werden, mit Musik, Tanz und Mädchen! Was sein Haftkumpan Holzleitner von fetter Diebesbeute bei den Hopfenbauern erzählt, interessiert Mathias jetzt nicht. Er will ein ehrliches Leben führen. Als er seine Mutter besucht, die jetzt in München wohnt, sieht er Mathilde (
Brigitte Hobmeier) wieder. Die beiden trifft die Liebe wie ein Blitzschlag. Zusammen wollen sie ein neues Leben in Amerika beginnen. Das Geld dafür will Mathias mit ehrlicher Arbeit verdienen. In seiner Heimatgegend ist er zwar überall als Zuchthäusler bekannt, doch schließlich gibt der Schreiner Christof dem "Hias" eine Chance und ist sehr zufrieden mit dem geschickten und fleißigen Gesellen.
Endlich kann Mathias seine Mathilde aus der Stadt zu sich holen. Das gemeinsame Glück währt jedoch nicht lange. Gendarm Förtsch, dessen Schusswunde am Ohr vernarbt, sein Hass aber unvermindert ist, provoziert Mathias Kneißl im Wirtshaus, bis dieser aufbraust und zuschlägt. Sofort wendet sich das ganze Dorf gegen den "Zuchthäusler". Mathias verliert seine Arbeit und findet keine neue. Schweren Herzens geht Mathilde wieder zurück nach München, zu ihrer alten Stelle in der Wäscherei. Mathias ist verzweifelt: Irgendwie muss er das Geld für Amerika beschaffen. Mit dem Fahrrad fährt er nach München zu seinem alten Gefängniskumpel Holzleitner und geht mit ihm auf Raubzug bei den reichen Hopfenbauern, wo sie eine stattliche Summe in Pfandbriefen erbeuten.
Daheim in München bekommt Holzleitner Ärger mit der Polizei. Er wird verdächtigt, eine Prostituierte ermordet zu haben. Im Verhör gesteht Holzleitner; "Ich war nicht in München. Ich habe einen Zeugen!" Jetzt sucht die Polizei den Mathias Kneißl wegen Raubes. Um ein Haar hätten sie ihn in der Münchner Wohnung seiner Mutter gestellt, als Mathias’ kranke Schwester Katharina dort in den Armen ihres Bruders stirbt. In letzter Sekunde kann Theresia sich vor die Gendarmen stellen und Mathias über den Balkon flüchten. Wieder in seiner Heimatgegend, holt er sein Gewehr, den Drilling vom Vater, aus einem sicheren Versteck. Nachts passt er den Flecklbauer vor dem Wirtshaus ab, um mit ihm ein Geschäft zu machen: Er will die gestohlenen Pfandbriefe zu Bargeld machen. Doch der Flecklbauer bestellt die Gendarmen zu seinem Hof. Nach einer wilden Schießerei kann der Hias entkommen. Zwei Polizisten sind tot…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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