Als erstes berichtet Tajomaru seine Version. Takehiro sei mit seiner überaus schönen Frau Masago (
Machiko Kyo) in den Wald gekommen. Er wollte die Frau unbedingt haben, habe Takehiro weiter in den Wald gelockt und gefesselt und gedemütigt. Schließlich habe er ihn umgebracht, um Masago alleine für sich zu haben. Aber die Versionen von Masago und dem Toten selbst, der durch die Geister zu dem Trio spricht, klingen ganz anders. Das kuriose: Jeder behauptet, er sei selbst der Mörder Takehiros…
Eine Mischung aus klassischem griechischen Drama oder Krimi-Stoffen a la
"Immer Ärger mit Harry") (der allerdings erst fünf Jahre später entstand) ist dieser Film von Akira Kurosawa. Ein und dieselbe Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt – das "wahre" Ende kann sich der Zuschauer dann am Ende selbst aussuchen. Aber darum geht es Kurosawa auch gar nicht – wichtiger ist, warum die einzelnen Personen "ihre" Version der Geschichte unterschiedlich akzentuieren. Bei den "OSCAR"s hatte der Film etwas Pech: 1951 wurde er zwar als "bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet, damals war dies allerdings keine reguläre Kategorie, so dass es "nur" einen Spezial-"OSCAR" gab. Im Jahr darauf wurde "Rashomon" noch mal für die Ausstattung "OSCAR"-nominiert – ging allerdings leer aus.