Frühjahr 1990. In Moskau breitet sich ein Gerücht aus: Honecker nimmt Juden aus der Sowjetunion auf, als Wiedergutmachung dafür, dass die DDR sich nie an den Zahlungen für Israel beteiligt hat. Der junge Russe Wladimir (
Matthias Schweighöfer) folgt dem Rat seines Vaters, nutzt die Chance
und setzt sich mit seinen beiden besten Freunden Mischa (
Friedrich Mücke) und Andrej (
Christian Friedel) nach Berlin ab. So kommen sie im Sommer 1990 in der Hauptstadt der DDR an und entdecken gemeinsam eine Stadt, die eine einzigartige Umbruchphase erlebt: Die alte Ordnung ist zusammengebrochen, eine neue existiert noch nicht. Die drei Jungs aus Moskau haben in Berlin nichts zu verlieren. Sie haben nur ihre Träume, die sie leben wollen.
Mischa träumt von einer Karriere als Musiker. Andrej ist froh, die Heimat verlassen zu können. Eine alte Frau in seiner Siedlung habe ihn als Sieben-jährigen auf dem Flur verhext – seitdem hat er einen Hang zur Schwermut, sagt er. In Berlin hofft er auf Besserung und Erfolg als Geschäftsmann. Und Wladimir, der hat kein konkretes Ziel: Er ist auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens. Bis er ein Ziel gefunden hat, unterstützt er mit seinem Optimismus und guter Laune einfach seine beiden Freunde bei der Umsetzung ihrer Träume. Dann trifft Wladimir auf die wunderschöne Olga (
Peri Baumeister). Sie verdient ihr Geld als Kellnerin und tanzt in einem Off-Theater. Wladimir ist hin und weg, er muss Olga kennenlernen! Das ist leichter gesagt als getan: Olga ist Russin von der Insel Sachalin, und wer von dort kommt, der ist Schneesturm, Eisbären und andere Widrigkeiten gewohnt und verliert sein Herz bestimmt nicht an jeden. Wladimir weiß aber, dass er es versuchen muss.
Die drei Jungs haben ein Problem: Statt einer unbegrenzten Aufenthaltsgenehmigung bekommt Mischa – anders als Wladimir und Andrej – nur eine für drei Monate. Er ist kein Jude! Der Beamte gibt ihm den jovialen Rat mit auf den Weg, er könne ja eine Deutsche heiraten, und vielleicht ändern sie auch bald die Bestimmungen, möglich bei diesem politischen Durcheinander. Ein wahrer Trost!
Das Ausländerwohnheim in Marzahn, in dem die drei untergebracht werden, ist ein Mikrokosmos verschiedener Nationalitäten, wie er typisch ist für die Wendezeit. Es gibt die Vietnamesen, die den Zigarettenhandel kontrollieren. Da ist die albanische Großfamilie, die von der Eröffnung eines eigenen Restaurants träumt. Und das sind die Zigeuner, die tagsüber Kleingeld sammeln und es abends direkt in ihrer Stammkneipe vertrinken, um als Höhepunkt des nächtlichen Vergnügens ein Auto gegen einen Baum zu fahren. Dazwischen leben Wladimir, Andrej und Mischa und genießen die Freiheit.
Andrej entwickelt sofort einen Plan: Mit dem Verkauf von Dosenbier werden sie reich! Und so bauen sie ihren Stand am Bahnhof Lichtenberg auf und verkaufen Bier, Schnaps und schon bald auch Zigaretten an Touristen aus aller Welt. Als Wladimir auf die Idee kommt, den Zigeunern einen alten Mercedes als Geschäftswagen für Andrej abzukaufen, kann der durch seine neu gewonnene Mobilität sein Repertoire erweitern und den Absatz ankurbeln. Ein hervorragender Plan!
Nachdem der Handel am Bahnhof Lichtenberg floriert, überlassen Wladimir und Mischa Andrej die Geschäfte und machen sich auf den Weg, Mischas Traum von Ruhm, Erfolg und Ehre als Musiker näherzukommen, und versuchen ihr Glück als Straßenmusiker. Sie haben Erfolg: Nach mehreren Wochen Straßenmusik bekommt Mischa seinen ersten offiziellen Auftritt außerhalb Moskaus in einer der damals berühmten illegalen Tagesbars, der "Dienstagsbar".
Der Auftritt begeistert das Publikum. Auch Olga ist mit ihren beiden Freundinnen Hanna (
Susanne Bormann) und Helena (
Pheline Roggan) gekommen, und sie feiern mit. Danach kommen sich Wladimir und Olga erstmals näher. Hanna ist sichtlich begeistert von Mischa, doch der wird von Helena interviewt. Und das heißt nichts Gutes: Helena schreibt für eine Moskauer Zeitung über interessante Russen in Berlin, und bisher hat sich noch jeder während des Interviews Hals über Kopf unglücklich in sie verliebt. Mischa geht es nicht anders.
Die rauschende Nacht geht über in einen strahlenden Morgen, den alle gemeinsam am See verbringen. Wladimir und Olga kommen sich weiter näher, doch er erfährt, dass sie zurück nach Russland gehen wird, um als Bühnenbildassistentin im Bolschoitheater anzufangen. Der erste Kuss fällt aus. Mischa versucht, Helena mit Musik zu erobern, doch sie bleibt erwartungsgemäß kühl. Dafür hat Hanna nur noch Augen für Mischa und beobachtet geknickt seine Eroberungsversuche.
Bei ihrer Rückkehr ins Ausländerwohnheim werden die drei Jungs bereits von Beamten erwartet: Die drei Monate sind längst um, Mischa soll abgeschoben werden! Sie flüchten und schlafen fortan in ihrem alten Mercedes, geparkt irgendwo am Spree-Ufer. Mischa darf unter keinen Umständen zurück nach Russland! Wladimir hat die zündende Idee, Mischa könnte eine Deutsche heiraten – hat das nicht schon der Beamte in der Einwanderungsbehörde gesagt? Da gibt es doch die Freundin von Olga, Hanna, die Interesse an Mischa hat. Wäre es nicht möglich, dass Mischa sich in sie verliebte, wenn er sie besser kennenlernte, dann wäre das doch in Ordnung? Wladimir und Mischa sind begeistert von dem Plan, Andrej scheint skeptisch.
Bei einem Flohmarktbesuch kommen sich Mischa und Hanna näher. Olga zeigt Wladimir eine Schaukel auf dem Dach eines Hauses – die beiden schaukeln glücklich über den Dächern von Berlin. Andrej holt trotz seines Erfolgs als Geschäftsmann die Schwermut wieder ein. Als er zu seinem Versteck auf dem Gelände des Wohnheims geht, wo er Zigaretten lagert – müßig zu erwähnen, dass er sie den Vietnamesen gestohlen hat – trifft er auf François (
Tyron Ricketts), den im Wohnheim alle für einen Wunderheiler halten: Wer traut schon deutschen Ärzten? Andrej muss es endlich wissen. Ist er wirklich verhext? François kann helfen...
Währenddessen macht Olga Wladimir mit Anatol bekannt, ihm gehört eine Kneipe im Kiez. Der hat eine gute Nachricht für Wladimir: Die Familie Palast sei direkt nach Grenzöffnung in den Westen gegangen und habe ihm den Schlüssel zu ihrer Wohnung dagelassen. Die Wohnung sei frei und Anatol habe keine Verwendung dafür. Wladimir fasst sein Glück nicht! Das Kleinod kommt zur rechten Zeit; die Vietnamesen kommen dahinter, bei wem ihre Zigaretten sind, und attackieren Andrej und Mischa, während die gerade gemütlich in ihrem Mercedes einen Döner essen. Zum Glück kommen Wladimir und Olga gerade noch rechtzeitig, um die Vietnamesen gemeinsam in die Flucht zu schlagen. Ihnen ist klar, dass sie nicht mehr im Mercedes wohnen bleiben können. Die Freude ist groß, als sie von der Wohnung hören!
Die Monate ziehen ins Land. Hanna und Mischa kommen sich tatsächlich näher, bis sie eines Morgens den Freunden mitteilen, dass sie heiraten werden! Wladimir und Olga freuen sich. Andrej bleibt skeptisch. Unter vier Augen bittet er Mischa, Hanna nicht wehzutun. Mischa fällt es wie Schuppen von den Augen, er kann das nicht bringen. Er erzählt Hanna die Wahrheit über seine Ausweisung und den gemeinsam mit Wladimir ausgeheckten Plan, damit er in Deutschland bleiben kann. Hanna ist fassungslos. Wladimir fährt währenddessen ahnungslos zum Bahnhof, um seine Eltern (
Imogen Kogge und
Rainer Bock) abzuholen, die nach Berlin gereist sind. Im Gepäck haben sie nicht nur allerlei Leckereien aus der Heimat, sondern auch Wladimirs Plattensammlung. Die Freude währt nur kurz, denn Olga stellt ihn zur Rede. Hanna liege zu Hause und heule. Sie will wissen, ob Mischas Hochzeit Wladimirs Idee war. Eine Antwort bleibt er ihr schuldig. Olga geht. Das erste Mal hat sein fröhliches Herz einen Riss bekommen – die Frau seines Lebens verlässt ihn. Wladimir stellt Mischa und Andrej zur Rede. Er fühlt sich verraten, weil sie ihm nichts von Mischas Beichte gesagt haben. Im Streit lässt er die beiden stehen und macht sich vergeblich auf die Suche nach Olga.
In Anatols Kneipe finden die drei Freunde abends wieder zusammen. Sie können sich nicht dauerhaft böse sein. Aber Andrej wird nach Russland zurückkehren. Seine Begegnung mit François hat die entscheidende Erkenntnis gebracht. Er ist nicht verhext, sondern ganz einfach traurig – und jetzt hat er noch dazu Sehnsucht nach der Heimat, und den wahren Kapitalismus findet er sowieso nur in Russland.
Nach der durchzechten Nacht entdecken sie in Anatols Kneipe zufällig einen Hinterraum, die ehemaligen Gesellschaftsräume der Kneipe. Wladimir hat eine Idee: Der Raum sei perfekt, um eine Russendisko zu veranstalten! Hier soll Mischa auftreten, hier werden sie Andrej gebührend verabschieden. Nun brauchen sie nur einen neuen Plan, wie Mischa in Berlin bleiben und Olga zurückgewonnen werden kann.
Wladimir versucht Olgas Herz mit der Hilfe des russischen Radiodoktors zu erweichen. Bei ihm rufen Berliner Russen an, wenn sie krank sind. Wer traut schon den deutschen Ärzten? Olga liebt die Sendung. Wladimir greift sich ein paar Münzen, rennt zum Fernsprecher und gesteht Olga im Radio seine große Liebe. Er erzählt von seinem Plan von der Russendisko und wie traurig es ihn mache, dass sie nicht dabei ist. Der Rat des Radiodoktors: Wodka mit Honig und Pfeffer gegen den Liebeskummer, denn Frauen aus Sachalin nehmen ihre Entscheidungen nie zurück. Und Mischa? Der bekommt jüdische Vorfahren und ein Käppi verpasst, um vom Rabbi ein Zeugnis über seine jüdische Abstammung und damit ein Visum zu erhalten. Wieder ein brillanter Plan von Wladimir. Den Plan durchschaut der Rabbi sofort. Aber Mischa ist Musiker. Und der jüdischen Gemeinde fehlt ein Orgelspieler...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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