Damit sie auf andere Gedanken kommt und gleich auch was fürs Leben lernt, schickt ihr Vater sie nach Paris auf eine Hauswirtschafts-Schule. Als sie zwei Jahre später zurückkommt, scheint sie völlig verändert - so verändert, dass David sie erst gar nicht erkennt, als er sie zufällig am Bahnhof sieht und mit nach Hause nimmt. Allerdings ist David inzwischen mit Elizabeth Tyson (
Martha Hyer) verlobt und diese Beziehung ist wichtig für die Fabrik der Larrabees. Denn sie haben einen neuen Plastik entwickelt, der aus Zuckerrohr hergestellt wird und Elizabeths Vater besitzt eine riesige Zuckerrohr-Plantage...
Und doch, so sehr David auch versucht, "vernünftig" zu sein, Sabrina geht ihm jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Da muss Linus einschreiten - zum Wohle der Firma, natürlich - und beginnt selbst, sich der Chauffeurstochter anzunehmen ...
Es ist kein Zufall, dass Billy Wilders Film mit einem "Es war einmal ..." beginnt und das Sabrina mit Nachnamen Fairchild ("Märchenkind") heißt ("Sabrina Fair" war übrigens auch der Titel von Samuel Taylors Theatervorlage für diesen Film). Billy Wilder inszenierte hier ein großes Märchen mit so typischem "Wilder-Humor" (er hätte es wahrscheinlich "Lubitsch-Humor" genannt), dass man oft meint, man hört den Regisseur und Drehbuchautor selbst sprechen. Unterstützt wird Wilders Märchen von einer Traum-Besetzung: Audrey Hepburn hatte gerade gleich für ihren ersten Film,
"Ein Herz und eine Krone" den "OSCAR" als beste Hauptdarstellerin gewonnen und durfte hier wieder ihren ganzen Charme spielen lassen. Ihr "männliches Gegenstück" bei den "OSCARs" im Jahr zuvor war ausgerechnet William Holden (für Billy Wilders "Stalag 17"), der hier überzeugend den Lebemann spielt. Ungewohnt in einer Komödie war sicher Humphrey Bogart; und er sprang auch erst eine Woche vor Drehbeginn ein, als Cary Grant seine Mitwirkung plötzlich absagte. Und doch wirkt ihm dieser liebenswerte Brummbär "Linus" manchmal nahezu auf den Leib geschrieben ... 6 "OSCAR"-Nominierungen gab es für "Sabrina", für Wilders Regie, für sein Drehbuch, wiederum für Audrey Hepburn als beste Hauptdarstellerin, für Kamera und Ausstattung - gewonnen hat allerdings "nur" Edith Head für die Kostüme, was von daher besonders bemerkenswert ist, als sie für Audrey Hepburn nur die Kostüme vor ihrer Zeit in Paris schneidern ließ - die aufwändigeren "Luxus-Modelle" fertigte der Couturier Hubert de Givenchy an. 1995 gab es ein
Remake mit Harrison Ford und Julia Ormond - auch schön, aber ohne den "Wilder-Touch"...