Wenn Sie gerade ein Déjà-vu haben, haben Sie vermutlich vor einigen Monaten auf "arte" den Mehrteiler "Mord auf Seite eins" gesehen. "State Of Play" ist das US-Kinoremake der (im Original gleichnamigen) britischen TV-Miniserie, die von Kritikern und Publikum zu Recht hochgelobt wurde (und Regisseur David Yates einen lukrativen Job bei "Harry Potter" verschaffte). Nun also dieses von Kevin Macdonald (
"The Last King Of Scotland") routiniert inszenierte Remake...
Von London nach Washington verlegt wurden die sechs Fernsehstunden auf Kinolänge zusammengeschrumpft – und das klappt sogar einigermaßen gut. Von der komplexen Story des raffinierten Polit-Thrillers ist auf der Leinwand erstaunlich viel übrig geblieben, nur die Charaktere mussten Federn lassen. Crowe, Affleck und McAdams spielen solide – doch ihren Figuren fehlt es im Vergleich zum Original an Tiefe und britischem Charme. An letzterem kann auch Helen Mirren (
"Die Queen") nicht viel ändern, die als Brit-Referenz von
Bill Nighy die Rolle des Redaktions-Chefs übernahm.
Trotzdem: Gute Krimis sind im Kino seltener als im Fernsehen – und wer auf große Leinwand Lust hat, kann sich "State Of Play" guten Gewissens ansehen. Alle anderen besorgen sich mit ausreichender Fremdsprachenkenntnis die britische Serien-DVD oder warten auf die nächste TV-Wiederholung.