Zum ersten Mal in der 1500-jährigen Geschichte des Sumo-Ringens findet eine Amateur-WM außerhalb Japans statt - und das ausgerechnet in Riesa, der "Partnerstadt von Tschernobyl". Kalle ist sich sicher, dass Bruno den Wettkampf locker gewinnen wird - und nebenher kann er dann sicher mit selbstgedruckten T-Shirts noch die eine oder andere Mark zusätzlich machen - ein perfekter Plan! Mit einem einzigen winzigen Haken: Bruno weiß noch nichts von seinem Glück und fühlte sich bislang auch noch nie zum Sumo-Ringen berufen ... Daher schleppt Kalle seinen Freund an dessen 30. Geburtstag in Riesas drittklassige Disco, wo an diesem Abend nicht nur der übliche Wet-T-Shirt-Contest, sondern auch ein Sumo-Kampf ausgetragen wird.
Aufblasbare Plastikbäuche um die Hüfte geschnallt, schubsen sich die Lokalmatadoren quer durch den Ring - bloß Bruno, der braucht zur Gaudi der Zuschauer gar keine zusätzlichen Gummipolster anzulegen. Als Bruno panisch in die Herrentoilette flüchtet, hört er aus der Nachbarkabine ein verzweifeltes Schluchzen: Es ist Anna (
Julia Richter), die von einer professionellen Musicalkarriere träumt und sich vom Leben ganz bestimmt was anderes erhofft hat, als als Nummerngirl in der Disco von ihrem Freund Lucky (
Tim Wilde) zu arbeiten. Bruno ist von der jungen Frau mit dem verheulten Make-up auf Anhieb verzaubert, aber natürlich viel zu schüchtern, sich was anmerken zu lassen. Später im Ring sieht Bruno lange wie der sichere Sieger aus. Bis ihm ausgerechnet Annas Lover Lucky einen schmachvollen Abgang beschert. So oder so, nach dem Debakel in der Disco ist Bruno nicht mehr dazu zu bewegen, an der Sumo-WM teilzunehmen. Da kann Kalle sich noch so lange den Mund fusselig reden - dafür braucht es erst einen übermäßigen kleinen Jungen, Timo (
Thomas Drechsel), zufällig Annas Sohn, und des "sächsischen Vorzeige-Samurai" Akashi (
Martin Seifert) ...
"Sumo Bruno" steht und fällt vor allem mit seinem Hauptdarsteller: Hakan Orbeyi spielt die Titelfigur mal kämpferisch, meist aber sensibel und teilweise sogar traurig-depressiv - ein "Fleischklops", den man einfach lieb haben muss. Um ihn herum entwickelt sich die typische Geschichte eines "Losers", der einmal im Leben eine große Chance hat - und dem dann plötzlich die eigenen Gefühle im Weg zu stehen scheinen ...