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Unsere große kleine Farm - Plakat zum Film

UNSERE GROßE KLEINE FARM

("The Biggest Little Farm")
(USA, 2018)


Regie: John Chester
Film-Länge: 91 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 11.07.2019

 DVD/Blu-ray-Start:
 21.11.2019

"Unsere große kleine Farm" - Handlung und Infos zum Film:


Dunkle Wolken vor majestätischer Landschaft, ein anrückendes Feuer, Stimmen über Funkgeräte, besorgte Blicke, aufgeregte Tiere: Die Waldbrände in Südkalifornien scheinen sich auch der Apricot Lane Farm zu nähern. Das Ende eines Traums für das idealistische Farmerpaar John und Molly Chester? "Ich dachte nie, dass wir an einen Punkt kommen könnten, an dem wir so viel zu verlieren haben", sagt John Chester im Off. Die drohende Gefahr kontrastiert mit idyllischen Bildern in warmem Licht: Das Landwirtschafts-Projekt der Chesters in voller Blüte. "Am Anfang hielt uns absolut jeder, dem wir von unserem Plan erzählten, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften, für verrückt", erinnert sich der Filmemacher.

Am Anfang war ein Hund, beziehungsweise seine Stimme. Als Todd, den die Chesters aus einem Auffang-Tierheim retten, im winzigen Apartment des Paares in Los Angeles nicht aufhörte, zu bellen, folgte die Kündigung durch den Vermieter. Was Andere zum Ab-schied von ihrem Tier motiviert hätte, nutzten die Chesters zur radikalen Lebensänderung. 2010 lösten sich der Dokumentarfilmer und die Food-Bloggerin aus ihrem bisherigen urbanen Umfeld und verwirklichen einen lang gehegten Traum: Mit viel Idealismus und der Hilfe eines Investors kaufen sie 81 Hektar Land. Eine Autostunde von Los Angeles entfernt wollten sie ihrem Leben mehr Sinn verleihen und in Einklang mit der Natur leben.

Ihre Vision klingt märchenhaft: Ein traditioneller Bauernhof mit einer überwältigenden Viel-falt an Pflanzen, Obstsorten und glücklichen Tieren. Das Land, auf dem sie ihren Traum realisieren wollen, ist jedoch ausgetrocknet und vernachlässigt - eine von Monokulturen umgebene Wüste voller verlassener Bienenstöcke und stillgelegter Legebatterien. Schnell wird ihnen klar, dass das, was sie vorhaben, nicht "normal" ist, so Molly Chester. Um die tote Erde wiederzubeleben, verpflichten die frisch gebackenen Landwirte den Berater Alan York - ein Pionier im Bereich der biodynamischen Landwirtschaft. Sein Enthusiasmus ist ansteckend, seine Erfahrung wertvoll, sein Credo: Vielfalt.

Auf eine umfassende Rodung der Monokultur aus Avocado- und Zitronenbäumen folgt der Aufbau eines Bewässerungs- und Kompostsystems. Diese grundlegenden Schritte verschlingen in den ersten sechs Monaten das gesamte Jahresbudget der Chesters: Eine erfolgreiche Ernte rückt dabei in weite Ferne. "Abwarten und beobachten", kommentiert Alan York.

Neben ihrem Mentor stehen den Chesters die routinierten Landarbeiter Flavio und Raul zur Seite, dazu eine Gruppe engagierter Praktikanten aus aller Welt. Nach und nach nimmt die Schar der tierischen Mitbewohner der Farm zu: Die ersten Nutztiere beziehen ihre Ställe, von Hühnern über einen Bullen, Kühe, Schafe bis zu zwei Wachhunden. Auf der Mikroebene beleben Würmer und andere Kleinstlebewesen gemeinsam mit dem unverzichtbaren, wertvollen Dung der Nutztiere den ausgelaugten Boden zu neuem Leben. Und dem neuen Schwein Emma kommt eine tragende Rolle auf der Farm zu. Bei ihrer Ankunft ist sie schwanger und von Durchfall geplagt. Die Geburt ihrer siebzehn Ferkel markiert einen ersten Höhepunkt im Verhältnis der Chesters zu der sie umgebenden Tierwelt.

Im zweiten Jahr des Farmbetriebs bewirtschaftet das Team von Molly und John bereits einen acht Hektar großen Obstgarten. Aus Mollys geplanten drei Sorten sind mittlerweile 75 geworden. Die Eier der Apricot Lane Farm sind der Renner auf den Wochenmärkten, mehr Hühner werden angeschafft, und Alan Yorks Prophezeiung vom sich irgendwann selbst regulierenden Ökosystem scheint Gestalt anzunehmen - bis die Kojoten kommen, unzählige Hühner reißen und zeigen, wie schnell das erwachende System erschüttert werden kann. Emma leidet im Zuge ihres großen Wurfes an hohem Fieber, ein paar Tiere müssen notgeschlachtet werden. „Die gute Absicht allein ist keine Absicherung" müssen sich die Chesters angesichts ihrer ersten großen Rückschläge eingestehen.

Doch als die Obstbäume im dritten Jahr in voller Blüte stehen, kehren die Bienen zurück. Auch die Obsternte kann sich sehen lassen. Leider finden auch die riesigen Schwärme an Staren, die gemeinsam mit Käfern 70 Prozent des Ertrags beschädigen, Gefallen daran. Jeder Schritt, den die Chesters unternehmen, scheint den Weg zu einer nächsten Plage zu ebnen. Ein langer Weg, bis sich das gesamte Ökosystem – so das Versprechen ihres Mentors Alan York - von selbst auf der Farm ausbalanciert. Den ganzen Weg bis dorthin kann er leider nicht mit den Chesters gehen: Mitten in der Aufbauarbeit verstirbt er an Krebs.

Der ohnehin kontemplativ veranlagte John folgt seinem Rat und ihm wird mehr und mehr klar, dass in diesem diffizilen System alles mit allem zusammenhängt: Seine Enten lieben Snacks in Form von pflanzenfressenden Schnecken und vertilgen in einer Saison 90.000 Stück davon. Ihr Dung ist Nektar für die Obstbäume und zieht Fliegen sowie Maden an – die wiederum ein Festessen für die Hühner sind. Einen Schritt zurück treten und reflektie-ren, um dann kreativ zu werden: eine Strategie, die sich auf lange Sicht bewähren wird. Kontrollieren lässt sich ohnehin kaum etwas: Um sich gegen die Kojoten zu wehren, greift John schließlich zum Gewehr. Mit dem getroffenen Raubtier stirbt auch sein Glaube an kompromisslosen Idealismus. Starke Winde und die kalifornische Dürre tun ihr übriges dazu.

Mittlerweile sind Emmas Ferkel verkauft worden und Hahn „Greasy" hat sich ihr angenä-hert – eine erstaunliche Koexistenz beginnt. Auch Eulen gibt es nun auf Apricot Lane. Ein guter Erfolg stellt sich anlässlich starker Regenfälle im fünften Jahr ein: Während in der Umgebung massive Erdrutsche zu verzeichnen sind, bleibt auf der Farm der Mutterboden haften. Er ist so revitalisiert, dass die Gründüngung den Regen wie ein Schwamm auf-saugt – 380 Millionen Liter Wasser können so gebunden werden.

John Chesters neu installierte Nachtkameras beweisen, dass sich auch andere Wildtiere auf der Farm niedergelassen haben: Wasch- und Stinktiere, Erdhörnchen und Kojoten sind jedoch, so stellt sich allmählich heraus, durchaus nützlich für das Ökosystem. Fres-sen und gefressen werden: Ein produktiver Zyklus, der hier in Gang gesetzt wurde.

Im siebten Jahr bezieht die Farm ihre Energie vollständig aus der Vergänglichkeit des Lebens, wie es die Chesters selbst beschreiben. Eine Mischung aus „vorausschauender Hoffnung", Glück und ersten Erfahrungswerten bestimmt das Handeln von John und Molly, und als Höhepunkt des Neubeginns feiern sie die Geburt ihres Sohnes Beauden.

Das große Feuer bleibt ihnen aufgrund einer sich im letzten Moment ändernden Windrich-tung erspart, und am Ende kommen Touristen: Am Schluss des Films ist Apricot Lane ein Musterbeispiel nachhaltigen Wirtschaftens. Ihre Vorstellung, in vollkommener Harmonie mit der Natur zu leben, haben die Chesters aufgegeben zugunsten eines „komfortablen Levels an Disharmonie". Das von ihrem Hund Todd inspirierte Wagnis ist zu einem Erfolg geworden - mit der ganzen Bandbreite an Emotionen, Erfahrungen, Risiken und Glücks-momenten, die die Existenz alles Lebenden auf der ganzen Welt bestimmt...

unzählige Hühner reißen und zeigen, wie schnell das erwachende System erschüttert werden kann. Emma leidet im Zuge ihres großen Wurfes an hohem Fieber, ein paar Tiere müssen notgeschlachtet werden. "Die gute Absicht allein ist keine Absicherung" müssen sich die Chesters angesichts ihrer ersten großen Rückschläge eingestehen.

Doch als die Obstbäume im dritten Jahr in voller Blüte stehen, kehren die Bienen zurück. Auch die Obsternte kann sich sehen lassen. Leider finden auch die riesigen Schwärme an Staren, die gemeinsam mit Käfern 70 Prozent des Ertrags beschädigen, Gefallen daran. Jeder Schritt, den die Chesters unternehmen, scheint den Weg zu einer nächsten Plage zu ebnen. Ein langer Weg, bis sich das gesamte Ökosystem – so das Versprechen ihres Mentors Alan York - von selbst auf der Farm ausbalanciert. Den ganzen Weg bis dorthin kann er leider nicht mit den Chesters gehen: Mitten in der Aufbauarbeit verstirbt er an Krebs.

Der ohnehin kontemplativ veranlagte John folgt seinem Rat und ihm wird mehr und mehr klar, dass in diesem diffizilen System alles mit allem zusammenhängt: Seine Enten lieben Snacks in Form von pflanzenfressenden Schnecken und vertilgen in einer Saison 90.000 Stück davon. Ihr Dung ist Nektar für die Obstbäume und zieht Fliegen sowie Maden an - die wiederum ein Festessen für die Hühner sind. Einen Schritt zurück treten und reflektieren, um dann kreativ zu werden: eine Strategie, die sich auf lange Sicht bewähren wird. Kontrollieren lässt sich ohnehin kaum etwas: Um sich gegen die Kojoten zu wehren, greift John schließlich zum Gewehr. Mit dem getroffenen Raubtier stirbt auch sein Glaube an kompromisslosen Idealismus. Starke Winde und die kalifornische Dürre tun ihr übriges dazu.

Mittlerweile sind Emmas Ferkel verkauft worden und Hahn "Greasy" hat sich ihr angenähert - eine erstaunliche Koexistenz beginnt. Auch Eulen gibt es nun auf Apricot Lane. Ein guter Erfolg stellt sich anlässlich starker Regenfälle im fünften Jahr ein: Während in der Umgebung massive Erdrutsche zu verzeichnen sind, bleibt auf der Farm der Mutterboden haften. Er ist so revitalisiert, dass die Gründüngung den Regen wie ein Schwamm auf-saugt – 380 Millionen Liter Wasser können so gebunden werden.

John Chesters neu installierte Nachtkameras beweisen, dass sich auch andere Wildtiere auf der Farm niedergelassen haben: Wasch- und Stinktiere, Erdhörnchen und Kojoten sind jedoch, so stellt sich allmählich heraus, durchaus nützlich für das Ökosystem. Fressen und gefressen werden: Ein produktiver Zyklus, der hier in Gang gesetzt wurde.

Im siebten Jahr bezieht die Farm ihre Energie vollständig aus der Vergänglichkeit des Lebens, wie es die Chesters selbst beschreiben. Eine Mischung aus "vorausschauender Hoffnung", Glück und ersten Erfahrungswerten bestimmt das Handeln von John und Molly, und als Höhepunkt des Neubeginns feiern sie die Geburt ihres Sohnes Beauden.

Das große Feuer bleibt ihnen aufgrund einer sich im letzten Moment ändernden Windrichtung erspart, und am Ende kommen Touristen: Am Schluss des Films ist Apricot Lane ein Musterbeispiel nachhaltigen Wirtschaftens. Ihre Vorstellung, in vollkommener Harmonie mit der Natur zu leben, haben die Chesters aufgegeben zugunsten eines "komfortablen Levels an Disharmonie". Das von ihrem Hund Todd inspirierte Wagnis ist zu einem Erfolg geworden - mit der ganzen Bandbreite an Emotionen, Erfahrungen, Risiken und Glücks-momenten, die die Existenz alles Lebenden auf der ganzen Welt bestimmt...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 03.07.2019


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