Seit dem Unfalltod ihres Mannes vor knapp einem Jahr kommt ihre Gabe allerdings zu einem pragmatischen Einsatz: Mit Kartenlegen, das sie sich mit kleinen Spenden entlohnen lässt, verdient Annie das nötige Kleingeld, um ihre drei Söhne und sich über Wasser zu halten. Zu ihren Dauerkunden zählt das "WhiteTrash-Girl" Valerie Barksdale (
Hilary Swank). Wieder einmal hat sie ihr Mann, der unberechenbare, gewalttätige Redneck Donnie (
Keanu Reeves), nach Strich und Faden verprügelt. Annie rät Valerie, endlich Konsequenzen zu ziehen.
Nicht nur Annie findet sich in einer Welt ohne ihren Ehemann nur mühsam zurecht. Auch ihr Sohn Mike (
Lynssee Provence) hat den Verlust des Vaters schwer verkraftet. Schuldirektor Wayne Collins (
Greg Kinnear) äußert sich bei einer Sprechstunde besorgt über die Leistungen und das Verhalten von Annies Ältestem und bietet ihr seine Hilfe an. Waynes attraktive Verlobte Jessica (
Katie Holmes) stößt zu den beiden. In einer blitzartig kurzen Vision sieht Annie einen Bleistift aufreizend langsam zu Boden fallen - und daneben die blau angelaufenen Beine einer Wasserleiche. Annie bringt ihr Auto zu dem jungen Mechaniker Buddy (
Giovanni Ribisi), einer ihrer besonderen Problemfälle, dem sie sich mit Wärme, Verständnis und Einfühlungsvermögen widmet: Eine verdrängte Erinnerung seiner Kindheit macht Buddy zu schaffen, der stottert und zu extremer Aggression neigt, weil er die innere Wand nicht durchbrechen kann. Nur Annie kann ihn bei seinen Gewaltausbrüchen beruhigen.
Eines Nachts steht Donnie Barksdale vor Annies Tür und verschafft sich gewaltsam
Einlass. Er ist aufgebracht und verbietet Annie den Umgang mit seiner Frau Valerie: Sie setze ihr nur Flausen in den Kopf, sei eine Betrügerin, eine Hexe und Teufelsanbeterin. Donnie droht der jungen Frau und ihren drei Söhnen. Die Situation spitzt sich schon am nächsten Tag zu, als Valerie wieder bei Annie auftaucht, kurz darauf aber auch Donnie ins Haus stürmt, Annie zu Boden stößt und seine Frau zu seinem Auto schleift. Er wiederholt seine Drohungen mit Nachdruck. In einer Vision begegnet Annie ihrer verstorbenen Großmutter, von der sie ihre Gabe geerbt hat. Sie warnt: Ein Sturm braue sich zusammen ...
Okkult-Thriller haben Konjunktur - und auf diese Masche setzt "The Gift", wenngleich man hier den Schwerpunkt mehr auf "Thriller" setzt als bei vergleichbaren Produktionen. Allerdings hat das ganze einen Haken: Die Indizien sammelt Annie in ihren "Visionen" - und wird dabei nicht nur von der Polizei ernst genommen sondern auch von den Tätern, die brav Geständnisse abliefern ... Das macht das ganze dann doch etwas unglaubwürdig und sorgt auch für nachlassende Spannung - auch wenn "The Gift" immer noch für eine kleine Wendung gut ist ...