Das Quasi-Sequel "Twisters" hat jetzt – der Plural im Titel sagt’s schon - von allem mehr: mehr Effekte, mehr Windmaschine und mehr Figuren:
Daisy Edgar-Jones (
"Der Gesang der Flusskrebse"),
Glen Powell (
"A Killer Romance") und
Anthony Ramos (
"Transformer - Aufstieg der Bestien") in den Hauptrollen sind nur ein kleiner Teil der "Storm Chasers", die kolonnenweise Windhosen über sprödes Ackerland jagen oder versuchen, rechtzeitig Kleinstadt-Bewohner in Sicherheit zu bringen. Dabei rummst es ordentlich – und das auf technisch hohem Niveau.
Taugen Naturkatastrophen noch für unbeschwertes Blockbuster-Kino in einer Zeit, in der wöchentlich neue Extremwetter-Lagen Teile der Menschheit bedrohen? Regisseur Lee Isaac Chung (
"Minari") ist in Sachen Wokeness fein raus, denn tatsächlich gehören Tornados zu den wenigen Wetterphänomenen, deren Zusammenhang mit dem Klimawandel bisher nicht geklärt ist. Trotzdem mutet es seltsam ignorant an, dass der Film dieses globale Thema konsequent umschifft und seine Meteorologen eher mit Hausmitteln gegen einzelne Stürme ankämpfen lässt.
Es gehe ihm mit "Twisters" durchaus auch darum, in Sachen Klima den Blick auf Chancen durch die Wissenschaft zu lenken, sagt Chung zwar in Interviews – umgarnt aber tatsächlich lieber inhaltsleer mit reichlich Rodeo-Romantik und Country-Songs eine US-Zielgruppe, die demnächst vermutlich wieder einen Präsidenten wählen wird, der das anders sieht. "Botschaften wollte ich umgehen," sagt der Regisseur. Das ist gelungen.