1943. Der einst erfolgreiche Pferdehändler Siegmund "Menne" Spiegel (
Armin Rohde) aus Ahlen in Westfalen soll mit seiner Frau Marga (
Veronica Ferres) und der kleinen Tochter Karin (
Louisa Mix) in den Osten deportiert werden. Spiegel weiß, dass dies den sicheren Tod für ihn und seine Familie bedeutet. Die einzige Chance, der Deportation zu entgehen, sieht er in der Flucht aus der Heimatstadt. Sein alter Kriegskamerad Aschoff (
Martin Horn) bietet Hilfe. Er will Marga Spiegel und die Tochter Karin bei sich auf dem Hof verstecken - ein "Verbrechen", worauf unter den Nazis die Todesstrafe steht. Widerstrebend trennt sich die Familie.
Während Marga und Karin Spiegel wie versprochen bei den Aschoffs aufgenommen werden, fährt Menne Spiegel mit dem Rad in die vertraute Landschaft, in der Hoffnung, bei einem seiner anderen Kriegskameraden und Pferdekunden selbst Unterschlupf zu finden. Bauer Pentrop nimmt ihn auf und bietet ihm einen kleinen Verschlag auf dem Hof als Versteck. Es beginnt eine Zeit des Wartens in ständiger Angst.
Auf dem Hof der Familie Aschoff wissen nur der Bauer und seine Frau (
Margarita Broich) von der wahren Identität der Gäste. Gerade für die kleine Karin ist es eine große Herausforderung, das "Spiel", das ihre Eltern ihr erklärt haben, beizubehalten und nicht versehentlich heraus zu plappern, wer sie wirklich ist. Genau wie Frau Aschoff begegnet die älteste Tochter Anni (
Lia Hoensbroech) der schönen, eleganten Frau "Krone" alias Marga Spiegel zunächst voll Skepsis. Sie ist überzeugtes "BDM"-Mädel, in den nazitreuen Hitlerjungen Erich verliebt und nimmt die neuen Flüchtlinge nur sehr misstrauisch als familiären Zuwachs in Kauf, da diese zuvor offensichtlich ein viel vornehmeres Leben geführt haben als die Aschoffs. Bei der gemeinsamen Arbeit auf dem Hof, bei der sich Marga zu Annies Überraschung gar nicht anstellt wie eine feine Dame und schnell lernt, mit anzufassen, entwickelt sich zwischen den beiden Frauen aber allmählich eine tiefe Freundschaft.
Eines Tages wird Frau Spiegel von der Wirtin im Ort erkannt und Anni erfährt die Wahrheit über ihre neue Vertraute. Plötzlich wird sie vor die Entscheidung gestellt: Linientreue aus Prinzip oder Hochverrat zugunsten ihrer Freundin. Marga will mit Karin abreisen und ein neues Versteck suchen, um die Aschoffs nicht weiter zu gefährden, aber die Familie entscheidet sich gemeinsam, Mutter und Kind bei sich zu behalten.
Eine weitere brenzlige Situation entsteht, als Anni, der Marga ihr schönstes Kleid und ihre eleganten Seidenhandschuhe von früher geschenkt hat, bei einer Tanzeinlage in ihrem neuen Kleid vor versammelter Hofgemeinschaft den Judenstern verliert, den Marga einst in dem Handschuh versteckt und dann dort vergessen hatte. Dieses Mal ist es der befreundete Bauer Silkenböhmer, der die Situation sofort einzuschätzen weiß. Er versteckt den Stern schnell vor den Augen der anderen und verhindert so eine Katastrophe.
Zusammen fahren Anni und Marga nach einem Bombenangriff in Münster kurz darauf in die Stadt, wo Marga bei der vorläufigen Meldestelle behauptet, ihr Haus sei ausgebombt worden und sich einen vorläufigen Ausweis ausstellen lässt. So besitzt sie endlich wieder eine verbriefte Identität und darf eigene Lebensmittelkarten beantragen. Als sie nach Hause kommen, erwarten die beiden Freundinnen traurige Neuigkeiten: Klemens (
Marlon Kittel), der älteste Sohn der Aschoffs, ist im Krieg gefallen und die Familie ist verzweifelt. Marga fühlt mit ihnen und hat außerdem Schuldgefühle, weil der eigene Sohn der Familie, der sie ihr Überleben verdankt, sterben musste, während sie leben darf.
Menne Spiegel muss aufgrund seines bekannten Gesichts derweil ständig in seinem Versteck bei Bauer Pentrop (
Veit Stübner) leben. Jeder Schritt aus seinem Verschlag heraus ist lebensgefährlich. Der Versuch eines nächtlichen Besuchs bei seiner Frau scheitert, und Menne wird mit der Zeit vor Angst und Einsamkeit schier wahnsinnig. Dann schöpft der Hitlerjunge Erich, der als Hilfe bei Pentrop auf dem Hof lebt, auch noch Verdacht und holt die Polizei. Menne bleibt zwar unentdeckt, die Lage wird aber zu gefährlich. Er muss sein Versteck verlassen und wird von dem Bauern Silkenböhmer aufgenommen. 1945, mehr als zwei Jahre nach der Flucht der Familie Spiegel aus Ahlen, marschieren schließlich die Alliierten in Westfalen ein...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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