Doch damit ist das Märchen vorbei, ohne daß Elisabeth jemals die Identität ihres "Prinzen" erfährt. Nach neun Monaten bringt sie ein gesundes Mädchen zur Welt, daß sie selbst nicht einmal in die Arme schließen kann. Ihr Kind hat die zwar verkauft, die Liebe zu ihrer Tochter aber nicht. Jahr für Jahr hält sie ihre Gefühle in Bildern fest, die sie in ein Album malt.
Sieben Jahre später. Elisabeths Tochter Louisa (
Dominique Beleourt) ist eine verzogene Göre, die bei ihrem "Adoptivvater", dem Aristokraten Charles Godwin (
Stephen Dillane, aha...), auf einem Landgut in Südengland lebt. Dessen Frau liegt sei einem Reitunfall schon seit zehn Jahren im Koma. Das Kind "verschleißt" eine Gouvernante nach der anderen und Charles Schwägerin Constance (
Lia Williams) ist ihr ebenfalls nicht gewachsen. Da taucht Elisabeth als neue Erzieherin auf. Charles will die Mutter seines Kindes schnellstmöglich wieder loswerden, denn die Versuchung, sich an die drei magischen Nächte zu erinnern, haut selbst den moralischsten Gentleman um ... Da kommt es ihm extrem gelegen, daß sein Geschäftsfreund John Taylor (sehr sympatisch:
Kevin Anderson) Elisabeth heiraten möchte. Die jedoch kennt nur ein Ziel: Ihre Tochter Louisa zu einem anständigen, geliebten Menschen zu machen...
Regisseur und Drehbuchautor William Nicholson wurde 1993 für sein Drehbuch zu
"Shadowlands" mit einer "OSCAR"-Nominierung bedacht. "Verborgenes Feuer" hat ebenfalls ein wenig von diesem Zauber, der zu Herzen geht. Auch hier dreht sich wieder alles um verbotene, unterdrückte Gefühle in einer überreglementierten Welt. Sophie Marceau, Stephen Dillane und vor allem Dominique Belcourt als störrische Louisa leisten gute Arbeit - trotzdem geht der Film dem Betrachter nicht ganz so nahe wie andere Arbeiten Nicholsons, z.B. die Drehbuchvorlage für
"Nell". Vielleicht liegt das daran, daß stellenweise einfach zu dick aufgetragen wird - in bedeutungsschwangeren Dialogen mit lautstarken unter- bzw. eher übermalenden Streichern und symbolischen Bildern. Weniger ist manchmal eben mehr. Dennoch: "Verborgenes Feuer" kann man den Romantikern unter den Kinogänger(inne)n mit gutem Gewissen empfehlen: Herz, Schmerz und alles was dazugehört...